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Heftige Verkehrsüberlastungen Frust im Pfingststau? Es geht noch schlimmer!

Unfälle, Ferien oder das Wetter führen immer wieder zu riesigen Staus. Auch mal bis zu 176 Kilometern oder gar 12 Tage lang.

Vor dem Gotthard haben sich die Autos am Pfingstwochenende zwischenzeitlich auf einer Länge von über 20 Kilometern gestaut. Für unzählige Reisende hiess es: im Schritttempo rollen, immer wieder stehenbleiben und sehr lange warten. Der Blick in die Vergangenheit zeigt aber, dass es noch deutlich schlimmer geht.

28 Kilometer Pfingststau am Gotthard, 2018

Als Folge der Schliessung des San-Bernardino-Tunnels nach einem Busbrand kam es 2018 auf der wichtigsten Nord-Süd-Achse der Schweiz zu einem Rekordstau. Die Wartezeit betrug zeitweise gegen fünf Stunden.

Ihre Rekordlänge erreichte die Kolonne am Samstagmittag – die 28 Kilometer entsprachen dem längsten Gotthardstau seit 1999. Damals kam es ebenfalls an Pfingsten zu einem gleich langen Stau.

Rund 40'000 Stunden Stau auf Schweizer Strassen

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Die Autoschlange vor dem Gotthard ist sicher der bekannteste Stau der Schweiz. Der schlimmste ist er aber nicht unbedingt. Rund um die grossen Städte steht der Verkehr fast jeden Arbeitstag still.

39'863 Staustunden verzeichnete das Astra 2022 auf dem Nationalstrassennetz. Nur ein Bruchteil der Staus entsteht dabei wegen Unfällen oder Baustellen. Die Überlastung der bestehenden Strasseninfrastruktur ist für rund 85 Prozent des Stillstands verantwortlich. Oft auch sogenannter Phantomstau. 

Phantomstau entsteht bei hohem Verkehrsaufkommen wie aus dem Nichts. Es braucht einen einzigen Autofahrenden, der abrupt die Spur wechselt, zu hart auf die Bremse tritt oder zu dicht auffährt. Durch die Bremsmanöver der Nachfolgenden kommt es zu einer sogenannten Stauwelle, die sich mit einer Geschwindigkeit von vierzig bis hundert Stundenkilometern zurückbewegen kann.

53 Kilometer Verkehrschaos zwischen Solothurn und Bern, 1995

Noch nie ist in der Schweiz eine so lange stehende Autoschlange verzeichnet worden wie am 25. Februar 1995 auf der Autobahn N1, heute bekannt als A1. Zwischen Bern und Niederbipp stauten sich die Autos auf 53 Kilometern.

Ursache war einerseits die Verkehrsüberlastung wegen des gleichzeitigen Auftaktes und Ende der Wintersportferien in zahlreichen Kantonen. Andererseits ereigneten sich auf der regennassen Strasse etliche Auffahrunfälle, was teilweise zu chaotischen Zuständen führte.

12-Tage-Stau bei Peking, 2010

Gefangen in einem rund 100 Kilometer langen Stau – und das unglaubliche zwölf Tage lang. So erging es Reisenden im August 2010 auf einer Autobahn vom Westen Chinas in Richtung Peking.

Ursache für diesen Dauerstau war weder eine Sperrung noch eine Naturkatastrophe, sondern schlicht und einfach die Vielzahl der Fahrzeuge. Insbesondere schwere Lastwagen mit Baumaterial waren Medienberichten zufolge für den Stau verantwortlich.

135 Kilometer Reise- und Unwetterverkehr bei Osaka, 1990

Tausende Autos stauten sich laut Medienberichten am 12. August 1990 auf einer Autobahn zwischen den Präfekturen Hyogo und Shiga im Westen Japans. Die Kolonne erreichte ein Maximum von 135 Kilometern.

Wie so oft war auch hier ein Feiertag Auslöser für das hohe Verkehrsaufkommen. Und zwar Japans jährliches Bonfest, an dem verstorbene Vorfahren geehrt werden. Für viele ist das ein Grund, um mit Familie und Verwandtschaft zusammenzukommen.

160 Kilometer Verkehrschaos nach Sturmwarnung in Texas, 2005

Als sich der Hurrikan Rita auf Houston zubewegte, wurden Millionen Einwohnerinnen und Einwohner im Bundesstaat Texas aufgefordert, sich in Sicherheit zu begeben. Im September 2005 bedeutete das: dichtes Gedränge auf der Interstate 45 und einen Stau von etwa 160 Kilometern.

Der Stau dauerte Berichten zufolge bis zu 48 Stunden an. Obwohl die Massenevakuierung zu diesem Verkehrskollaps geführt hatte, rettete sie wahrscheinlich zahlreiche Menschen.

176 Kilometer Skiferien-Stau zwischen Lyon und Paris, 1980

Laut Guinness-Buch liegt der Weltrekord in der Länge eines zusammenhängenden Staus gar nicht so weit von der Schweiz entfernt: 176 Kilometer waren es im Februar 1980 zwischen Lyon und Paris. Heimkehrende Winterurlauber aus den französischen Alpen trafen auf schlechtes Wetter.

Auch ein grosses Verkehrschaos und auf jeden Fall historisch: Am 12. April 1990 wurde an der deutschen Ost-West-Grenze laut Guinness-Buch der Rekorde ein Stau von 18 Millionen Autos gemeldet. Es war das erste Osterfest nach dem Fall der Berliner Mauer am 9. November 1989.

Verkehrsinformationen von SRF

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SRF 4 News, 18.05.2024, 22 Uhr ; 

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