- Bei zwei Anschlägen sind in Kolumbien mindestens 19 Menschen ums Leben gekommen und Dutzende weitere verletzt worden.
- Im Norden des südamerikanischen Landes schossen mutmassliche Kriminelle einen Polizeihubschrauber ab.
- Dabei kamen 13 Beamte ums Leben, wie die Polizei mitteilte.
- Wenig später detonierten nahe einem Luftwaffenstützpunkt in der Grossstadt Cali zwei Sprengsätze. Dabei kamen sechs Menschen ums Leben, weitere 50 wurden verletzt
Bei einem Anti-Drogen-Einsatz setzten zwei Hubschrauber im Department Antioquia zunächst Polizisten ab, die in der ländlichen Region Koka-Felder zerstören sollten. Laut einem Bericht der Zeitung «El Tiempo» wurden die Polizisten dabei allerdings angegriffen, daraufhin kehrten die Helikopter zurück. Dabei wurde ein Hubschrauber von einer Drohne attackiert und stürzte ab. Hinter dem Angriff soll eine Splittergruppe der linken Guerillaorganisation Farc stecken.
Nach dem Anschlag in Cali kündigte Bürgermeister Alejandro Eder an, dass das Militär die Kontrolle über die Stadt übernehmen werde. Zudem werde die Polizei die Zufahrten zu der Stadt verstärkt kontrollieren. «In dieser Stunde, in der der Drogenterrorismus in unser Land zurückgekehrt ist, müssen wir zusammenstehen», sagte er in einer Videoansprache. «Wir werden die Mörder unserer Polizisten aufspüren und die Strukturen des organisierten Verbrechens zerschlagen», schrieb Polizeichef Carlos Fernando Triana Beltrán auf der Nachrichtenplattform X.
Präsident Gustavo Petro reiste nach Cali, um an einer Sitzung des Sicherheitsrats aus Mitgliedern der Regierung, der Sicherheitskräfte und der örtlichen Behörden teilzunehmen. Er machte auch für den Anschlag auf die Luftwaffenbasis eine Farc-Splittergruppe verantwortlich.
Kolumbien ist der grösste Kokainproduzent der Welt. Nach Angaben der Vereinten Nationen verfügt das Land mit über 250'000 Hektar über rund 65 Prozent der weltweiten Anbaufläche für Koka. Das extrem lukrative Geschäft mit der Droge befeuert die Gewalt in dem südamerikanischen Land, das ohnehin auf eine blutige Geschichte zurückblickt.
Linken Rebellen, rechte Paramilitärs und das Militär lieferten sich 52 Jahre lang einen Bürgerkrieg. 220'000 Menschen kamen ums Leben, Millionen wurden vertrieben. Zwar hat sich die Sicherheitslage nach dem 2016 zwischen der Regierung und der damals grössten Rebellengruppe Farc geschlossenen Friedensabkommen verbessert, allerdings werden noch immer Teile des Landes von illegalen Gruppen kontrolliert.