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Unwetter fordern in Italien mehrere Tote
Aus Tagesschau vom 30.10.2018.
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Hochwasser in Italien Italien kämpft mit dem Unwetter – mehrere Tote

  • Unwetter haben fast ganz Italien getroffen und schwere Schäden angerichtet.
  • Die Zahl der Toten ist auf zwölf gestiegen. Einige Menschen werden noch vermisst, Dutzende weitere wurden verletzt.
  • Auf die Brenner-Autobahn in Südtirol rutschten Erdmassen auf die Strasse. Die wichtige Verkehrsverbindung zwischen Österreich und Italien wurde zeitweise gesperrt.
  • In der nordwestlichen Region Ligurien wurden alle Häfen geschlossen. Davon betroffen ist auch Genua.

Im Süden von Rom und Neapel wurden am Montag vier Menschen durch umstürzende Bäume getötet, wie die Behörden mitteilten. Nahe der ligurischen Hafenstadt Savona wurde eine 88-jährige Frau durch ein herabfallendes Fassadenteil erschlagen.

Ein Mann starb in Feltre in der Dolomiten-Provinz Belluno. Zu den Todesopfern zählt auch ein Feuerwehrmann aus dem Südtiroler St. Martin in Thurn. Er soll während des Einsatzes bei starkem Wind von einem Baum getroffen und dabei tödlich verletzt worden sein.

Kroatien und Österreich auch betroffen

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Nicht nur Italien, auch Kroatien war betroffen. Die Autobahnen rund um die nördliche Hafenstadt Rijeka wurden nach Medienberichten wegen Starkregens vorerst für den Verkehr gesperrt. Wegen Sturms mit Orkanböen fielen zwischen Dubrovnik und Rijeka zahlreiche Fährverbindungen vom Festland zu den Inseln aus. Der staatliche Wetterdienst erliess am Montagmorgen für die gesamte kroatische Küstenregion höchste Warnstufe.

In Österreich sollten angesichts von Hochwasser und drohender weiterer Regenfälle die Schulen in Teilen Kärntens und in Osttirol am Dienstag geschlossen bleiben, so die Behörden. Sorgen bereitet auch der Sturm. Die Menschen im Raum Klagenfurt wurden aufgerufen, möglichst zu Hause zu bleiben.

Tot aufgefunden wurde eine Frau, die nach einem Erdrutsch in Dimaro im Trentino als vermisst gemeldet worden war. Ihr Haus war von der Mure weggerissen worden. In Dimaro trat ein Wildbach über die Ufer, 200 Menschen wurden in Sicherheit gebracht.

Zu den Todesopfern zählt auch ein 63-Jähriger aus Rimini. Der Kitesurfer wurde wegen des starken Windes gegen einen Felsen geschleudert und erlag seinen schweren Wunden. Im süditalienischen Catanzaro wird ein Mann vermisst.

Im Trentin wurde die Leiche eines Fischers geborgen, der wegen des starken Windes in den Levico-See gefallen war. Er wollte den Zustand seines Bootes prüfen, als er ins Wasser stürzte.

«Acqua Alta» in Venedig

In Venedig löste der starke Scirocco-Wind im Zusammenspiel mit dem Hochwasser die in der Lagune als «Acqua Alta» bekannten Überschwemmungen aus. Der Markusplatz stand 1,56 Meter tief unter Wasser. Er blieb über mehrere Stunden gesperrt, da selbst die üblichen Holzstege nicht mehr reichten, um ihn sicher und trockenen Fusses zu überqueren. Die Polizei brachte Touristen in Sicherheit. In Rom knickte der Wind Bäume um wie Streichhölzer, Antennen flogen von den Dächern.

70 Prozent der historischen Altstadt sind überflutet. Und das Wasser in der Unesco-Welterbestadt sollte weiter steigen.

Höchste Alarmstufe in Südtirol

In Südtirol rief der Zivilschutz die höchste Alarmstufe Rot aus, das bedeute, dass ein «Katastrophenfall» möglich sei. «Der Boden kann nur wenig Wasser aufnehmen», erklärte die Feuerwehr. Damit steige die Gefahr für weitere Erdrutsche. Auch die Flüsse dürften weiter anschwellen.

Auf der Autobahn zwischen Brenner und Sterzing hatte schon am Sonntag ein Erdrutsch mehrere Autos erfasst, es gab aber keine Schwerverletzten. Auf Bildern war zu sehen, wie Autos im braunen Schlamm feststecken.

Im Hinterland, im bekannten Skiort Cortina d'Ampezzo, mussten Dutzende Menschen ihre Häuser räumen.

Schiffs- und Flugverkehr eingestellt

In Ligurien war ebenfalls höchster Alarm. Der Zivilschutz sprach von einer Sturmflut mit Wellen, die bis zu sieben Meter erreichen könnten, meldete Ansa. In dem Ort Monterosso in der Touristengegend Cinque Terre mussten die Menschen Erdgeschosswohnungen verlassen.

Ein Segelschiff in Not.
Legende: Vom Sturm an die Quaimauer getrieben: Ein Segelschiff in Not. EBU

Weiter im Süden blieben Schiffe im Hafen, so wurde zwischen Neapel und der Insel Ischia der Verkehr eingestellt. In Alghero auf Sardinien sprachen Medien von Hagelkörner so gross wie Tischtennisbälle.

Acht bis zehn Meter hohe Wellen brachen sich an der ligurischen Küste, wie die Nachrichtenagentur Ansa meldete. In Ligurien sind alle Häfen geschlossen worden. Ankommende Schiffe mussten vor der Küste auf ein Ende des Sturmes warten, teilte Regionalpräsident Giovanni Totti in Genua mit. Im Küstenort Rapallo, rund 30 Kilometer südöstlich von Genua, riss der Sturm mehrere Luxusjachten aus ihren Vertäuungen und liess sie aufs Ufer krachen. In ganz Ligurien waren 22'000 Haushalte ohne Strom.

Die Orkanwinde peitschten über die italienische Riviera. Auch der internationale Flughafen Cristoforo Colombo in Genua war am Dienstagmorgen dicht. Alle Flüge seien gestrichen worden, meldete Ansa.

Öffentliches Leben lahmgelegt

Die Schlechtwetterfront mit Starkregen und Sturmböen lähmte das Land praktisch von Nord bis Süd. Schulen und Kindergärten blieben in vielen Regionen geschlossen, darunter in Venetien, in Ligurien, in ganz Rom und in Teilen der Toskana.

Immerhin: Am Dienstag sollte sich das Wetter ein wenig bessern, jedoch warnte der Wetterdienst 3B Meteo vor neuen Unwettern im Nordwesten.

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