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Wie Deutschland und Frankreich mit dem Hochwasser umgehen
Aus 10 vor 10 vom 03.01.2024.
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Hochwasser nach Dauerregen Diese Länder Europas kämpfen mit Überschwemmungen und Unwettern

Hochwasser und starke Winde halten in mehreren Ländern Europas die Einsatzkräfte auf Trab. Betroffen sind unter anderem Deutschland, Frankreich und Grossbritannien. Ein Überblick.

Die Hochwasserlage in vielen Teilen Deutschlands bleibt angespannt. Land unter melden Niedersachsen, der Süden Sachsen-Anhalts und der Norden Thüringens auf grossen Flächen. Die Behörden in Nordrhein-Westfalen sprachen von stark steigenden Pegelständen. Bundeskanzler Olaf Scholz will sich am Donnerstag gemeinsam mit Bundesumweltministerin Steffi Lemke und Ministerpräsident Reiner Haseloff einen Eindruck von der Lage im Landkreis Mansfeld-Südharz in Sachsen-Anhalt machen. Auch die Bundeswehr bereitet sich derzeit für Einsätze in der Region vor.

Stürmischer Abend auch in der Schweiz

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Das Sturmtief «Henk» über Dänemark hat am Mittwoch auch in der Schweiz für einen stürmischen Tag gesorgt. Auf dem Säntis AI wurde am Abend eine Orkanböe von 140 Kilometern pro Stunde gemessen, wie SRF Meteo auf dem Kurznachrichtendienst X mitteilte. Aber auch in Tieflagen blies es kräftig, in Egolzwil LU etwa mit 118 Kilometern pro Stunde.

Die kräftigsten Böen hauptsächlich aus Südwest und West wurden bis am Abend neben dem Säntis auf dem Chasseral BE (136 Km/h) registriert – auch auf dem Hörnli ZH (125 Km/h) wehte der Wind stark. Im Flachland stürmte es ebenfalls kräftig, etwa in Neuenburg (104 Km/h) und Steckborn TG (99 Km/h). Der Wind soll im Verlauf des Donnerstags nachlassen.

Nun blicken auch andere Bundesländer mit Sorge auf ihre Flüsse, die zuletzt von Überflutungen verschont geblieben waren. In Hessen rechnen die Behörden mit steigenden Pegelständen in Fulda, Lahn und ihren Zuflüssen. Auch an den grösseren Flüssen Rhein, Main und Neckar erwartet das zuständige Landesamt einen Anstieg des Wasserstands.

Überflutungen haben in Nordfrankreich zu Stromausfällen, Evakuierungen und der Unterbrechung der Trinkwasserversorgung geführt. Im Departement Pas-de-Calais, wo die höchste Unwetterwarnstufe ausgerufen wurde, waren am Mittwoch knapp 600 Feuerwehrkräfte im Einsatz, wie das zuständige Departement mitteilt.

Rentner stirbt bei Hochwasser im Auto

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Ein Rentner ist in Westfrankreich mit seinem Auto in die Wassermassen geraten und ertrunken. Der 73-Jährige sei am Mittwoch bei Sarré in der Nähe von Nantes von Polizeitauchern leblos aus seinem in einem Flusslauf treibenden Wagen geborgen worden, berichtete die örtliche Zeitung «Ouest France» am Abend. Der Bürgermeister der Ortschaft hatte zuvor Alarm geschlagen, als ihm der aus dem Wasser ragende Kofferraum des Wagens aufgefallen war. Der Mann war offenbar über eine Strasse gefahren, die wegen des Hochwassers gesperrt war.

Bereits am Dienstagmorgen war der Rentner zum Brotholen zu Hause aufgebrochen, aber nicht wieder heimgekehrt. Seine Frau hatte daraufhin die Polizei eingeschaltet, die mit zahlreichen Beamten und auch aus der Luft nach dem Mann und seinem Kleinwagen suchte. Erst am Mittwochnachmittag wurde er gefunden.

Der starke Regen hatte etliche Flussläufe zum Überlaufen gebracht, knapp 200 Menschen mussten ihre Häuser verlassen. Bei 2100 Menschen war die Trinkwasserversorgung unterbrochen, 1450 Anwohner hatten keinen Strom. Etliche Strassen wurden wegen der Wassermassen gesperrt. Nachdem Frankreich auf EU-Ebene um Hilfe mit Pumpen hoher Kapazität gebeten hatte, boten mehrere Länder Unterstützung an.

Boot auf einer Strasse
Legende: Ein siebenjähriger Junge wird aus dem britischen Severn Stoke evakuiert, nachdem heftige Regenfälle das Dorf von der Aussenwelt abgeschnitten hatten. REUTERS/Carl Recine

In Grossbritannien ist ein Autofahrer ums Leben gekommen, als ein Baum auf sein Fahrzeug stürzte. Der Mann war am Dienstag in der englischen Grafschaft Gloucestershire unterwegs – an dem Tag brachte Sturm «Henk» heftigen Wind und Regen. An etlichen Orten wurde auch am Mittwoch vor Hochwasser gewarnt, wie die Nachrichtenagentur PA meldete. Mehrere Strassen waren überschwemmt.

In der Nähe von Northampton mussten mehrere Menschen in Sicherheit gebracht werden. Im Bahnverkehr kam es zu Zugausfällen und Verspätungen. Auf der Insel Isle of Wight vor der Küste Südenglands waren laut Wetterdienst Windgeschwindigkeiten von bis zu 150 Kilometern pro Stunde gemessen worden. Im Londoner Süden wurde eine Frau von einem umgestürzten Baum verletzt.

Durch das starke Hochwasser der Maas ist ein Deich nahe der südniederländischen Stadt Maastricht in den Niederlanden gebrochen. Das Wasser hatte einen Teil der oberen Deichbedeckung weggespült, wie die Wasserbehörde mitteilte. Das Wasser war daraufhin in ein Naturgebiet geströmt. Der Wasserstand der Maas ist durch viel Regen in Frankreich und den belgischen Ardennen stark angestiegen. Der Höhepunkt wird für Donnerstag erwartet. Auch im Rest der Niederlande sorgt Hochwasser durch den starken Dauerregen für Probleme.

In Belgien starb eine Frau, nachdem sie von einem umgewehten Zaun getroffen worden war. In den Regionen Flandern und Wallonien traten Flüsse über die Ufer.

In Skandinavien sorgen die Unwetter dafür, dass rund 900 Passagiere am Mittwoch auf der Fähre zwischen Oslo und Kopenhagen unplanmässig auf See übernachten mussten. Heftiger Schneefall hatte am Mittwoch zunächst vor allem westliche Teile Dänemarks heimgesucht, während andere Landesteile kräftigen Regen abbekamen. Das Wetter ging mit kräftigem Wind und Böen einher. Die Oslo-Fähre war nicht die Einzige, die davon betroffen war.

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Mittagsausgabe
Aus Meteo vom 03.01.2024.
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SRF 4 News, 03.01.2024, 16:00 Uhr;

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