- In Detroit sind 8700 Angestellte von Ford in den Streik getreten.
- Damit wird der Streik der Autobauer in den USA weiter ausgeweitet. In mehreren Werken liegt die Produktion bereits lahm.
- Mit der Ausweitung will die Gewerkschaft den Druck auf Ford erhöhen, den Forderungen der Angestellten nachzukommen.
Im Tarifstreit in der US-Autobranche verschärft die Gewerkschaft UAW den Druck auf Ford mit einem Streik im grössten Werk des Konzerns. In der Fabrik in Louisville im Bundesstaat Kentucky werden unter anderem die in Amerika populären Super-Duty-Pickups gebaut. Das Werk stehe still, nachdem 8700 Beschäftigte die Arbeit niedergelegt hätten, teilte die UAW in der Nacht zum Donnerstag mit.
Die Gewerkschaft hatte den Druck auf Ford sowie General Motors und die Chrysler-Mutter Stellantis in den vergangenen Wochen schrittweise mit Streiks in einzelnen Werken und Verteilzentren verstärkt.
Die Ausweitung des Streiks bei Ford erklärte sie damit, dass der Konzern nicht zu weiteren Zugeständnissen bereit gewesen sei. Mit der Lahmlegung des «extrem profitablen» Werks hofft die UAW, neue Bewegung in die Verhandlungen zu bringen.
Einkommen des Top-Managements um 40 Prozent gestiegen
Die UAW mit ihren rund 150'000 Mitgliedern fordert nach jüngsten Informationen noch eine Erhöhung der Einkommen um 30 Prozent, ursprüngliche lag die Forderung bei 40 Prozent – weil in dieser Grössenordnung die Einkommen des Top-Managements der grossen Autokonzerne gewachsen seien. Die Autobauer waren vor Beginn des Streiks zu Zuwächsen von bis zu 20 Prozent über eine Laufzeit von viereinhalb Jahren bereit.