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Hongkong kommt nicht zur Ruhe Gedenkmarsch nach dem Tod eines Aktivisten

  • Nach dem Tod des 22-jährigen Studenten Alex Chow sind in Hongkong erneut zehntausende Demokratie-Befürworter auf die Strasse gegangen.
  • Die Polizei nahm drei pro-demokratische Abgeordnete fest, vier weitere sollten sich auf einer Polizeiwache einfinden.

Viele Demonstranten kleideten sich bei der Gedenkkundgebung schwarz. Sie forderten eine unabhängige Untersuchung zum Tod Chows, der zu Beginn der Woche bei gewaltsamen Zusammenstössen mit der Polizei von einem mehrstöckigen Parkhaus gestürzt war. Tausende beteiligten sich bereits am Freitag an Mahnwachen, während sich weitere Demonstranten Auseinandersetzungen mit der Polizei lieferten.

Auslieferungsgesetz als Auslöser

Erneut blockierten Protestteilnehmerinnen und -teilnehmer Strassen, errichteten brennende Barrikaden und verwüsteten U-Bahn-Stationen. Zu einer kritischen Szene kam es, als ein Polizist einen Warnschuss vor einer Gruppe Demonstranten abfeuerte, die Geschosse in Richtung der Beamten warfen.

Die Polizei nahm am Samstag drei pro-demokratische Abgeordnete wegen ihrer Beteiligung an einer Prügelei im Hongkonger Parlament im Mai fest. Vier weitere Abgeordnete teilten mit, sie seien aufgefordert worden, sich auf einer Polizeiwache einzufinden.

Die Festnahmen der Abgeordneten stehen im Zusammenhang mit einer chaotischen Parlamentssitzung im Mai. Damals war es zu einer Prügelei gekommen, als pro-demokratische Abgeordnete versucht hatten, ein Gesetzesvorhaben zu stoppen, das erstmals Auslieferungen nach Festland-China ermöglicht hätte. Im Falle einer Verurteilung droht den Abgeordneten bis zu ein Jahr Haft. Das Auslieferungsgesetz war der ursprüngliche Auslöser für die Massenproteste in Hongkong.

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