Die radikalislamischen Taliban wollen dem Internationalen Roten Kreuz in Afghanistan keinenSchutz mehr gewähren. Als Begründung führen die Dschihadisten an, dass das Rote Kreuz Häftlinge im Hungerstreik im Pul-e Charkhi-Gefängnis in Kabul nicht angemessen medizinisch versorgt habe.
Daher zögen die Taliban ihre Zusage zurück, Personal und Einrichtungen des Internationalen Komitees vom Roten Kreuz (IKRK) zu schützen. Dies gelte, bis das Rote Kreuz zusage, sein Verhalten zu ändern.
IKRK will das Gespräch suchen
Eine IKRK-Sprecherin erklärte in Genf, erst am Montag hätten Rotkreuz-Mitarbeiter das Gefängnis besucht und Hungerstreikenden Infusionen angelegt. Als neutrale Organisation ergreife das IKRK weder Partei bei einem Hungerstreik noch frage es nach den Gründen oder versuche, die Hungernden von ihrer Aktion abzubringen.
Das Rote Kreuz werde mit den Taliban Kontakt aufnehmen und nicht öffentlich zu der Ankündigung Stellung nehmen.
Nachdem bei Angriffen zahlreiche Mitarbeiter getötet worden waren, hatte das Rote Kreuz im vergangenen Jahr angekündigt, sein Engagement in Afghanistan zurückzufahren.