Zum Inhalt springen

Header

Inhalt

Im Exil in Dubai verstorben Pakistanischer Ex-Präsident Pervez Musharraf ist tot

  • Der ehemalige Präsident von Pakistan, Pervez Musharraf, ist tot. Er wurde 79 Jahre alt.
  • Er sei in einem Spital in Dubai nach langer Krankheit gestorben, bestätigen die pakistanischen Behörden gegenüber Nachrichtenagenturen.
  • Der Ex-General hatte Pakistan nach seinem Putsch gegen Premierminister Nawaz Sharif von 1999 bis 2008 regiert.
Video
Archiv: Hochverrats-Prozess gegen Musharraf (20.08.2013)
Aus News-Clip vom 05.02.2023.
abspielen. Laufzeit 1 Minute 34 Sekunden.

Vor gut 23 Jahren hatte Musharraf nach einem Militärputsch die Macht übernommen. Damals war er Generalstabchef der pakistanischen Armee. 2001 wurde er offiziell Präsident Pakistans. Sieben Jahre später trat er zurück. Dies, nachdem er innenpolitisch wegen seines diktatorischen Führungsstils und seiner Annäherung an die USA zunehmend unter Druck geraten war.

Verbündeter der USA nach 9/11

Der Weltöffentlichkeit bekannt wurde Musharraf vor allem nach den Terroranschlägen des 11. September 2001 in den USA. Al-Kaida-Chef Osama bin Laden hatte die Anschläge von Pakistans Nachbarland Afghanistan aus orchestriert, wo er von den herrschenden Taliban beherbergt wurde.

Pervez Musharraf bei einer Rede vor seiner Partei, 2013 in Islamabad
Legende: Nach den Terroranschlägen vom 11. September 2001 in New York und Washington schloss sich Musharraf dem von US-Präsident George W. Bush geführten Antiterrorkampf an. Keystone/AP/B.K. Bangash (Archiv)

In seinem Memoiren schrieb Musharraf rückblickend: «Es war klar, dass die USA wie ein verwundeter Bär reagieren werden. Sollte sich Al-Kaida als Angreifer erweisen, würde dieser verwundete Bär direkt auf uns zustürmen.»

Noch am Tag nach den Anschlägen sagte der damalige US-Aussenminister Colin Powell Richtung Islamabad: «Entweder ihr seid für oder gegen uns.» Einen Monat später erklärte US-Präsident George W. Bush, dass Pakistan ein enger Verbündeter der USA im Kampf gegen den Terror sei.

Als «Busharraf» verhöhnt

Aus Sicht der einflussreichen Islamisten im Land wurde Musharraf damit zum Verräter – mehrere Mordanschläge und Todesdrohungen durch die Taliban folgten.

Musharraf 2006 mit dem damaligen US-Präsidenten George W. Bush im Weissen Haus.
Legende: Alliierter im Kampf gegen den Terror oder ein eher zweifehlhafter Verbündeter? Musharraf 2006 mit dem damaligen US-Präsidenten George W. Bush im Weissen Haus. Keystone/AP/Ron Edmonds

Auch wenn er sich offiziell auf die Seite der USA stellte – religiöse Extremisten liess Musharraf lange Zeit weitgehend unbehelligt gewähren. Wegen seiner Hilfe für die USA wurde er auch als «Busharraf» verspottet. Pakistan wurde damals wie heute verdächtigt, ein doppeltes Spiel zu spielen.

In Abwesenheit zum Tod verurteilt

Der Ex-General hatte Pakistan nach seinem Putsch gegen Premierminister Nawaz Sharif von 1999 bis 2008 regiert. Seit 2016 lebte er in den Vereinigten Arabischen Emiraten, nachdem er Pakistan aus medizinischen Gründen hatte verlassen dürfen. 2019 wurde er in Abwesenheit wegen Hochverrats zum Tode verurteilt.

2020 wurde seine Verurteilung jedoch aufgehoben. Generäle haben Pakistan fast die Hälfte seines Bestehens regiert, seit es 1947 die Unabhängigkeit erlangte.

SRF 4 News, 05.02.2023, 8 Uhr;

Jederzeit top informiert!
Erhalten Sie alle News-Highlights direkt per Browser-Push und bleiben Sie immer auf dem Laufenden.
Schliessen

Jederzeit top informiert!

Erhalten Sie alle News-Highlights direkt per Browser-Push und bleiben Sie immer auf dem Laufenden. Mehr

Push-Benachrichtigungen sind kurze Hinweise auf Ihrem Bildschirm mit den wichtigsten Nachrichten - unabhängig davon, ob srf.ch gerade geöffnet ist oder nicht. Klicken Sie auf einen der Hinweise, so gelangen Sie zum entsprechenden Artikel. Sie können diese Mitteilungen jederzeit wieder deaktivieren. Weniger

Sie haben diesen Hinweis zur Aktivierung von Browser-Push-Mitteilungen bereits mehrfach ausgeblendet. Wollen Sie diesen Hinweis permanent ausblenden oder in einigen Wochen nochmals daran erinnert werden?

Meistgelesene Artikel