- Bei einer starken Explosion in der Innenstadt Kairos sind nach offiziellen Angaben mindestens 20 Menschen getötet worden.
- 47 weitere seien verletzt worden, teilte das ägyptische Gesundheitsministerium mit.
- Zur Explosion kam es durch einen Geisterfahrer, der auf einer Schnellstrasse mit drei Autos zusammengestossen war.
Zur Frage, ob hinter der Geisterfahrt auch ein gezielter Angriff stecken könnte, schweigen die Ermittler. Warum der Aufprall zu einer so heftigen Explosion geführt hatte, ist noch unklar.
Die Explosion habe sich nach dem Zusammenstoss mehrerer Fahrzeuge vor dem staatlichen Krebsforschungsinstitut NCI ereignet, erklärten die Behörden. Laut Augenzeugen gingen in der Klinik durch die Wucht der Explosion mehrere Fensterscheiben zu Bruch. Dort werden Krebspatienten aus dem ganzen Land behandelt.
Die an das NCI angegliederte Universität Kairo dementierte Berichte, dass die Explosion sich im Institut ereignet habe oder dass Flammen auf das Gebäude übergegriffen hätten. «Alle Patienten und Arbeiter im Zentrum sind wohlauf», hiess es. Einige seien aber in andere Krankenhäuser verlegt worden.
Ermittler untersuchen Ursache
Das staatliche Krebsforschungsinstitut NCI liegt am Nil, einige Kilometer vom Tahrir-Platz entfernt. In der Gegend befinden sich mehrere Regierungsgebäude, darunter das Justizministerium und das Büro des Premierministers, sowie ausländische Botschaften. Die ägyptische Staatsanwaltschaft schickte ein Team aus Ermittlern, um die Ursache der Explosion zu untersuchen.
In Ägypten kommt es regelmässig zu tödlichen Verkehrsunfällen. In dem Land mit 100 Millionen Einwohnern kommen der Weltgesundheitsorganisation zufolge im Durchschnitt jährlich etwa 12'000 Menschen bei Verkehrsunfällen ums Leben. Die Todesfallrate liegt in Ägypten bei 42 Menschen pro 100'000 Einwohner, in Deutschland dagegen bei 4 pro 100'000 Einwohner.