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In Baden-Württemberg Schweres Zugunglück nahe der Schweizer Grenze

  • Ein Güterzug der BLS ist in Deutschland nahe der Schweizer Grenze verunglückt.
  • Der Zug fuhr bei Auggen in Baden-Württemberg in ein Brückenteil und entgleiste. Die Polizei ist mit einem Grossaufgebot vor Ort.
  • Laut Angaben der deutschen Bahn ist dabei eine Person ums Leben gekommen.

Bei dem Unfall in der Nähe von Freiburg ist am Donnerstagabend der Lokführer gestorben. Das sagte eine Sprecherin des Polizeipräsidiums Freiburg. Zudem seien rund zehn Personen leicht verletzt worden. Der Zug hatte mehrere Lastwagen geladen, wie die Sprecherin sagte. Es habe sich um eine «rollende Landstrasse» gehandelt: Die Lkw-Fahrer sassen demnach in einem Personenwagen des Zuges.

Zug mit Ziel Italien

Das Unglück sei kurz nach 19.30 Uhr passiert, sagte BLS-Mediensprecher Stefan Dauner auf Anfrage der Nachrichtenagentur Keystone-SDA. Der Zug sei um 19.19 Uhr von Freiburg im Breisgau abgefahren – in Richtung Italien mit Ziel Novarra.

Der Zug wurde zwar von einer BLS-Lok gezogen, verantwortlich für den Bahnverkehr bis Basel war laut dem BLS-Sprecher jedoch SBB Cargo International.

Brückenteil war heruntergefallen

Die genaue Unfallursache war zunächst unklar. Der Zug war auf der Rheintalstrecke auf Höhe einer Brücke verunfallt. «Ein Teil der Brücke ist heruntergefallen, sodass der Zug nicht mehr abbremsen konnte und mit dem Teil kollidierte», sagte die Sprecherin. Weitere Informationen waren zunächst nicht bekannt. Polizei und Rettungskräfte waren am Abend mit einem Grossaufgebot im Einsatz.

Der Konzernbevollmächtigte der Deutschen Bahn für Baden-Württemberg, Thorsten Krenz, äusserte sich tief betroffen: «Unsere Gedanken sind jetzt bei dem verunglückten Lokführer und seinen Angehörigen. Den Verletzten wünschen wir schnelle Genesung.»

Die Brücke bei Auggen.
Legende: Von dieser Brücke (hier im Archivbild) soll ein Teil auf die Gleise gefallen sein und das Unglück ausgelöst haben. DB Netz AG

Nach dem schweren Unfall ist die Bahnstrecke zwischen Freiburg im Breisgau und Basel gesperrt worden. Das teilte die Deutsche Bahn mit. Die Sperrung werde voraussichtlich bis kommenden Montagvormittag dauern.

Ermittlungen aufgenommen

Box aufklappen Box zuklappen

Die Polizei hat nach dem Unglück ihre Ermittlungen aufgenommen. Die Kriminalpolizei habe noch am Donnerstagabend den Ort begutachtet, teilte ein Sprecher der Freiburger Polizei mit.

Das hat auch Auswirkungen auf den internationalen Personenverkehr. So starten die ICE-Züge Richtung Norden erst in Freiburg, wie es bei der Deutschen Bahn weiter heisst. Zwischen Basel und Freiburg verkehren Ersatzbusse, respektive Regionalzüge. Die Reisezeit verlängert sich um bis zu 90 Minuten.

SRF4 News, 02.04.20, 22:00 Uhr ; 

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