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In sibirischem Kohlebergwerk Mehrere Haftbefehle nach Grubenunglück mit über 50 Toten

  • Nach dem schweren Unglück mit mehr als 50 Toten in einem Kohlebergwerk in Russland haben die Justizbehörden mehrere Haftbefehle gegen die für die Sicherheit Verantwortlichen erwirkt.
  • In dem Bergwerk in dem Ort Belowo war es am Donnerstag zu einer Methangas-Explosion gekommen.
  • Dabei starben 51 Menschen, darunter auch fünf Rettungskräfte, die sich auf die Suche nach den Bergarbeitern begeben hatten.

In Untersuchungshaft kamen am Samstag der Direktor des Kohleschachts «Listwjaschnaja» im Westen Sibiriens, sein Stellvertreter und der Chef des betroffenen Schachtabschnitts sowie zwei leitende Mitarbeiter der staatlichen Aufsichtsbehörde. Das teilten ein Gericht und die Staatsanwaltschaft in Kemerowo mit. Den Männern wird vorgeworfen, für Verstösse gegen Sicherheitsvorschriften sowie für den Tod von Bergarbeitern und Rettungskräften verantwortlich zu sein.

239 Arbeiter gerettet

Insgesamt wurden nach Angaben des Zivilschutzes 239 Arbeiter aus dem Schacht «Listwjaschnaja» im Kusnezker Kohlebecken (Kusbass) gerettet. Mittlerweile wurden sechs Leichen aus dem Bergwerk geborgen. Experten rechnen damit, dass es wegen Explosionsgefahr Tage dauern könnte, bis alle Leichen aus der Grube geborgen werden.

Es handelt sich um das schwerste Grubenunglück in Russland seit mehr als zehn Jahren. Mehr als 40 Menschen wurden verletzt. Sie werden in Krankenhäusern versorgt. Die meisten von ihnen, weil sie giftige Gase eingeatmet haben.

Methangas als möglicher Explosions-Verursacher

Nach Angaben von Ermittlern hatte sich in dem Schacht des berühmten Kusnezker Kohlebeckens (Kusbass) bereits seit Mitte Juni Methan in der Luft angesammelt. Dadurch sei ein explosives Gemisch entstanden, hiess es. Das leicht entzündliche Grubengas Methan wird durch die Arbeiten im Bergbau freigesetzt und sammelt sich bei schlechter Belüftung in den Schächten und Strecken unter Tage an. Die Arbeit in den russischen Kohlebergwerken, die auch Deutschland versorgen, gilt als lebensgefährlich.

SRF 4 News, 25.11.2021, 20:00 Uhr ; 

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