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International 147 Tote nach Geiselnahme an Universität in Kenia

Die Geiselnahme ist zwar beendet, mindestens 147 Menschen sollen jedoch gestorben sein. Terroristen der Al-Shabaab-Miliz hatten in der kenianischen Stadt Garissa in einer Universität Geiseln genommen. Die Polizei hat vier der Attentäter erschossen.

Die Geiselnahme in der kenianischen Stadt Garissa ist vorbei. Dabei kamen jedoch bisher 147 Menschen ums Leben. Die Polizei war bei der Geiselnahme an einer Universität in der Stadt im Osten des Landes eingeschritten. Dabei sind laut Innenminister Joseph Nkaissery vier Terroristen der Al-Shabaab-Miliz getötet worden.

Die meisten der Opfer waren Studenten, so Nkaissery. Es seien aber auch zwei Polizisten, ein Soldat und zwei Wachmänner darunter. Nun gehe es darum, die auf dem Gelände verbliebenen Studenten und anderen Betroffenen zu evakuieren. Laut Reportern der Associated Press, die vor Ort sind, hätten die Schüsse aufgehört.

Das Attentat geht auf das Konto der Al-Schabaab-Miliz, einer islamistischen Extremistengruppe aus dem Nachbarstaat Somalia. Die Geiselnahme in Garissa hat bisher den höchsten Blutzoll der Al-Schabaab auf kenianischem Gebiet gefordert.

Ein Angreifer festgenommen

Am frühen Morgen hatten maskierte und bewaffnete Männer die Universität der Stadt Garissa in Kenia überfallen. Nachdem über Stunden unklar war, wer für den Angriff verantwortlich ist, hatte sich kurz vor Mittag die islamistische Extremistengruppe Al-Shabaab zum Anschlag bekannt.

Während des Überfalls erklärten die Al-Shabaab-Milizen, dass sie christliche Studenten in ihre Gewalt gebracht habe, muslimische Hochschüler aber freilasse. Im Laufe des Tages hatte das Innenministerium berichtet, dass es der Polizei und dem Militär gelungen sei, einen der Angreifer festzunehmen.

Mindestens einen Sprengsatz hätten die Terorristen gezündet. Darauf sollen sie sich in einem der vier Wohnheime mit den Geiseln verschanzt haben. Die drei übrigen Gebäude, in denen hunderte von Studenten untergebracht sind, wurden dem Innenministerium zufolge evakuiert. Über 580 Studenten konnten gerettet werden.

Racheakt der Terrormiliz Al-Shabaab

Die Al-Shabaab-Miliz

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Die Al-Shabaab-Miliz verbreitet in Somalia und Nachbarländern wie Kenia seit Jahren Angst und Schrecken. Ihr Ziel ist die Errichtung eines so genannten Gottesstaates am Horn von Afrika. Die Organisation hat Verbindungen zum Terrornetzwerk Al-Kaida und kooperiert auch mit den Islamisten von Boko Haram in Nigeria.

Laut Bericht einer Studentin der benachbarten Pädagogik-Hochschule hatte es im Vorfeld Warnungen vor einem drohenden Anschlag gegeben. Die Hochschule sei daraufhin geschlossen worden, der Universitätscampus aber offen geblieben.

Die Extremisten-Gruppe Al-Shabaab, die Verbindungen zur Al Kaida pflegt, verübte in jüngster Zeit wiederholt Anschläge in Kenia. Dies, weil das Land mit Truppen gegen die Extremisten im Einsatz ist.

Die Universität Garissa liegt etwa 350 Kilometer von der Hauptstadt Nairobi entfernt und rund 150 Kilometer von der somalischen Grenze. In der Stadt gab es in der Vergangenheit wiederholt Anschläge. Erst im Dezember hatten Unbekannte eine Granate in ein Café in Garissa geworfen und zwei Menschen verletzt.

Der neue Anschlag dürfte auch ein Rückschlag für Kenias wichtige Tourismusbranche sein. Erst am Mittwoch hatte Präsident Uhuru Kenyatta erklärt, sein Land sei wieder ein sicheres Urlaubsziel.

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