Auf dem Krippenplatz vor der Geburtskirche in Bethlehem feierten die Gläubigen die Ankunft der traditionellen Prozession.
Nach christlicher Überlieferung wurde Jesus in der Grotte geboren, die sich unter dem Altar der Kirche aus dem 6. Jahrhundert befindet.
Die Wagenkolonne mit etwa 40 Fahrzeugen wurde vom lateinischen Patriarchen Fuad Twal angeführt. Der in Jordanien geborene Twal ist der höchste Repräsentant des Vatikans im Heiligen Land. Gestartet war der religiöse Umzug am Morgen in Jerusalem.
Krieg in Nahost schreckt Christen nicht ab
Nach Angaben der palästinensischen Tourismusministerin Rula Maaja sind in diesem Jahr etwa 15'000 Pilger aus aller Welt zu Weihnachten nach Bethlehem gekommen.
Die Hotels in der kleinen Stadt im Westjordanland seien voll ausgebucht, ungeachtet der jüngsten blutigen Kämpfe zwischen Israel und der im Gazastreifen herrschenden Hamas. Bethlehem liegt nur wenige Kilometer südlich von Jerusalem, ist aber durch eine Sperranlage von Israel abgetrennt.
Ohnmächtiger Patriarch
Zum Höhepunkt der Feierlichkeiten zelebriert Patriarch Twal an Heiligabend in der Katharinenkirche die traditionelle Mitternachtsmesse. In seiner Weihnachtsbotschaft hatte Twal zuvor seine Erschütterung über die jüngste Eskalation der Gewalt zwischen Israel und der im Gazastreifen herrschenden Palästinenserorganisation Hamas geäussert.
Nach Angaben des Statistikbüros leben in Israel etwa 158'000 Christen. Sie machen etwa zwei Prozent der Bevölkerung aus. Mehr als 80 Prozent der israelischen Christen sind Araber. Bei den übrigen 20 Prozent handelt es sich um Menschen, die mit ihren jüdischen Angehörigen nach Israel eingewandert sind. Die meisten Christen, etwa 22'400, leben laut Statistik in Nazareth.