Der Leichnam von Arafat Dscharadat war in ein grünes Tuch gehüllt, als er mit einem Autokorso von Hebron in seine Heimatstadt Sair gebracht wurde. Dort fand die Beisetzung des 30jährigen Familienvaters statt.
In Sprechchören wurde er als Märtyrer gepriesen, vereinzelt wurden Schüsse in die Luft abgegeben. Israel befürchtet Unruhen und hat die Sicherheitskräfte im Westjordanland in erhöhte Alarmbereitschaft versetzt.
Dscharadat war wegen Steinewerfens festgenommen worden – sechs Tage später starb er am Samstag in dem israelischen Gefängnis Megiddo. Die Palästinenser werfen Israel nach einer Autopsie vor, er sei an den Folgen von Folter gestorben. Israel betonte, die Todesursache stehe noch nicht fest und die Ergebnisse der Autopsie müssten noch ausgewertet werden.
Proteste im Westjordanland
In Hebron und vor allem in der nahe gelegenen Stadt Sair bewarfen am Sonntag hunderte Palästinenser israelische Sicherheitskräfte mit Steinen. Sie protestierten gegen die «Ermordung» Dscharadats und forderten erneut die Freilassung von vier Palästinensern aus israelischer Haft, die seit Monaten im Hungerstreik sind.
Am Freitag war zudem ein Palästinenser durch Schüsse israelischer Siedler schwer verletzt worden. Das israelische Militär setzte Tränengas und Gummigeschosse ein.