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Bild 1 von 8. Mitglieder der australischen Luftwaffe werfen einen GPS-Sender von einer C-130 Herkules in den Indischen Ozean, um Angaben zu den Meeresströmungen zu erhalten. Damit wollen sie herausfinden, wohin mögliche Wrackteile gedriftet sein könnten. Allerdings könnten kleinere Objekte wegen des Windes einen anderen Weg zurücklegen als grössere Trümmer. Bildquelle: Reuters.
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Bild 2 von 8. Die australische Armee setzt auch C-130J-Herkules-Maschinen ein, um die Meeresoberfläche nach Trümmerteilen zu scannen. Die Crew sucht die Wasseroberfläche mit blossem Auge oder mit Feldstechern ab. Bildquelle: Reuters.
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Bild 3 von 8. Nicht nur die Crew, auch die Piloten suchen, während sie die Flugzeuge möglichst tief über dem Meeresspiegel fliegen. Bildquelle: Reuters.
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Bild 4 von 8. Die Vierpropeller-Maschine P-3 Orion kann bis zu 60 Metern über dem Meeresspiegel fliegen, was jedoch höchste die Konzentration der Piloten erfordert. Sie ist mit Radar, Sonar und Infrarot-Sensoren ausgestattet. Beim Fahrgestell sind ferngesteuerte Kameras mit Zoom installiert. Die Maschinen fliegen in der Regel mit einer elfköpfigen Besatzung. Bildquelle: Reuters.
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Bild 5 von 8. Der norwegische Fahrzeug-Frachter Höegh St. Petersburg unterstützt die Australische Seesicherheitsbehörde in der Suche im Indischen Ozean. Das Schiff war auf dem Weg von Südafrika nach Australien und gerade in der Nähe des Ortes, an dem möglicherweise Trümmerteile des Fluges MH370 gesichtet worden waren. Bildquelle: Keystone/archiv.
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Bild 6 von 8. Eine Karte der Australischen Seesicherheitsbehörde zeigt, welche Flächen des Meeres an welchen Tagen abgesucht worden sind. Bildquelle: Keystone.
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Bild 7 von 8. Am 20. März veröffentlichte die Australische Seesicherheitsbehörde Satellitenaufnahmen vom 16. März, die ein 5 Meter langes Objekt... Bildquelle: Keystone.
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Bild 8 von 8. ...sowie ein 24 Meter langes Objekt zeigen. Ob es sich dabei um Wrackteile des Fluges MH370 handelt, ist bis anhin völlig unklar. Bisher haben Suchtrupps die Objekte nicht gesichtet. Bildquelle: Keystone.
Es ist eine multinationale Grossoperation: 25 Flugzeuge, 20 Schiffe und sechs Helikopter aus zwölf Ländern suchen nach der verschollenen Malaysia-Airlines-Maschine, die am 8. März spurlos verschwand. Der Verbleib des Fluges MH370 wird mittlerweile als eines der grössten Rätsel in der Luftfahrt gehandelt.
Gestern Donnerstag vermeldete die Australische Seesicherheitsbehörde (Amsa) eine erste heisse Spur: Satellitenaufnahmen vom 16. März zeigen zwei Objekte im Indischen Ozean, rund 2500 Kilometer südwestlich von der australischen Stadt Perth entfernt. Dabei könnte es sich möglicherweise um Wrackteile des Fluges MH370 handeln.
Die Behörden reagierten umgehend mit einer grossangelegten Suchaktion nach den Trümmern – allerdings behinderten Regen und Wolken die Sicht.
Am Freitag war das Wetter besser. Doch die drei australischen Militärmaschinen vom Typ P-3 Orion benötigen allein für den Weg in die abgelegene Gegend vier Stunden, sodass nur Benzin für zwei Stunden Suche übrig bleibt.
Auch zwei weitere Flugzeuge waren am Freitag in der Luft: Ein Jet des Typs Bombardier Global Express und eine Boeing P8 Poseidon der US-Marine.
«Wir haben viel Hoffnung, und wenn die Wetterkonditionen gut bleiben, finden wir hoffentlich bald etwas», sagt ein Pilot einer P-3 Orion, nachdem die Suche am Freitag erneut ohne Erfolg beendet wurde.
«Wir hatten gestern keinen Radarkontakt», erklärte der Leiter der Seesicherheitsbehörde, John Young, über die erfolglose Suche am Donnerstag. «Deshalb haben wir auf eine visuelle Suche umgestellt: Die Flugzeuge fliegen tief, während trainierte Beobachter via Flugzeugfenster nach Objekten Ausschau halten.» Dies bedeute, dass die Flugzeuge enger zusammen fliegen müssten. «Für diesen Typ Suche benötigen wir mehr Flugzeuge.»
Am Wochenende wird die Suche nun nochmals verstärkt: Am Samstag treffen zwei chinesische Flugzeuge in Perth ein, am Sonntag zwei aus Japan, verkündete der stellvertretende australische Premier, Warren Truss. Eine Flotte von sieben chinesischen Schiffen sei noch einige Tage weit weg.
Mehr zur Suche am Freitag
Ein weiteres Handelsschiff sowie das zweitgrösste Schiff der australischen Navy, die HMAS Success, seien ebenfalls unterwegs, teilte die Seesicherheitsbehörde mit.
«Trümmerteile möglicherweise abgesunken»
Allerdings dämpfte Warren Truss die Hoffnungen etwas. «Etwas, das vor einigen Tagen auf dem Meer trieb, könnte inzwischen gesunken sein», sagte er. «Mögliche Trümmerteile könnten auch hunderten Kilometer zurückgelegt haben.»
Die Region liegt in einem Gebiet, das unter Seefahrern als «Roaring Forties» bekannt ist. Damit ist eine Region mit heftigem Westwinddrift zwischen dem 40. und 50. südlichen Breitengrad gemeint. Dort ist das Wetter meist unbeständig und der Wellengang hoch.
Deshalb werden bei der Suche auch GPS-Sender eingesetzt: Sie sollen Auskünfte über die Strömung vor Ort geben. Die Suchtruppen erhoffen sich davon Informationen, wo mögliche Trümmerteile hingedriftet sein könnten.
Bei früheren Flugzeugunglücken trieben jeweils noch tagelang Trümmerteile auf dem Wasser. Beispielsweise könnten die Flügel während Wochen treiben, wenn die Tanks leer und nicht mit Wasser gefüllt werden, sagen australische Aviatikexperten. Auch Sitze und Gepäckstücke befänden sich oft an der Wasseroberfläche.
An Bord der Boeing 777 der Malaysian Airlines befanden sich 239 Menschen. Nachdem die Maschine vom Radar abgetaucht war, kamen Experten zum Schluss, dass die Maschine noch stundenlang weitergeflogen sein könnte. Die Kommunikationssysteme an Bord waren zuvor offenbar von Hand abgeschaltet worden.
Bislang haben Experten drei Erklärungen für das mysteriöse Verschwinden: Entführung, Sabotage durch die Piloten oder eine Katastrophe wie etwa ein Brand, der Crew und Passagiere ausser Gefecht setzte. Die Maschine könnte per Autopilot weitergeflogen sein, bis der Treibstoff ausging.
(widb)