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International 35 Jahre Iranische Revolution – aber unnachgiebig im Atomstreit

Millionen von Menschen haben den Jahrestag der Islamischen Revolution gefeiert. Präsident Rohani kündigte in einer Rede eine neue Ära der Versöhnung an. Im Atomstreit bleibt das Land aber unnachgiebig.

Im Iran haben die Feiern zum 35. Jahrestag der Islamischen Revolution begonnen. Präsident Hassan Rohani kündigte in einer Rede am Freiheitsplatz in Teheran eine neue Ära der Versöhnung an. «Dieses Land gehört dem ganzen Volk, nicht einer bestimmten politischen Fraktion».

«Der Iran meint es ernst mit dem Ende der Konfrontation», sagte Rohani in seiner Rede. Der Westen solle «eine neue Brille aufsetzen» und den Iran als neuen Partner und nicht als Bedrohung ansehen.

An den organisierten Kundgebungen in Teheran und anderen iranischen Städten beteiligten sich nach Angaben staatlicher Medien Millionen von Menschen. Die Feierlichkeiten wurden wie üblich bei offiziellen Kundgebungen im Iran von den Rufen «Tod Amerika» und «Tod Israel» begleitet. Diese Grossveranstaltungen haben dabei den Charakter von Volksfesten.

Unnachgiebig im internationalen Atomstreit

Sieg über den Schah

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Der 11. Februar 1979 markiert den Sieg der iranischen Revolution. An diesem Tag hatten kapitulierten die Schah-treuen Streitkräfte nach mehreren Tagen blutiger Kämpfe. Schah Mohammed Resa hatte wegen der monatelangen Protestbewegung bereits das Land verlassen, worauf Revolutionsführer Ajatollah Khomeini triumphal aus dem Pariser Exil zurückkehrte.

Eine Woche vor der nächsten Verhandlungsrunde im Atomstreit mit dem Iran rief Rohani die westlichen Staaten auf, fair zu sein: «Iran ist bereit zu fairen und konstruktiven Verhandlungen im Rahmen der internationalen Regeln. Wir hoffen, dieselbe Bereitschaft auf der anderen Seiten bei den anstehenden Gesprächen zu sehen.» Die Islamische Republik werde aber niemals davon abrücken, ihre friedliche Nuklearforschung voranzutreiben, sagte Rohani in seiner Rede.

Denjenigen, die an einer militärischen Option zur Lösung des Konflikts festhielten, solle klar sein, dass der Iran «eine solche Sprache als rüde und beleidigend» empfinde, sagte er offenbar in Anspielung auf Äusserungen von US-Aussenminister John Kerry vor knapp drei Wochen.

Am Vortag hatte das Verteidigungsministerium den erfolgreichen Test einer Langstreckenrakete und einer lasergesteuerten Kurzstreckenrakete. Teheran spricht stets von Langstreckenraketen, obwohl deren Reichweite 2000 Kilometer nicht überschreitet. Die Raketen bedrohen aber trotzdem neben US-Stützpunkten in der Golf-Region und in Afghanistan auch den Erzfeind Israel.

Verteidigungsminister Hossein Dehkan sagte, die Tests seien eine Reaktion auf Äusserungen, wonach sämtliche Optionen im Atomstreit weiter auf dem Tisch lägen.

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