Das gefährliche Zika-Virus könnte sich ab dem Frühsommer auch in Europa ausbreiten. Das europäische Regionalbüro der Weltgesundheitsorganisation WHO appelliert in seinem Bericht insbesondere an die Länder mit erhöhtem Risiko, ihre nationalen Kapazitäten zur Bekämpfung des Virus auszuweiten. Ein grösserer Zika-Ausbruch müsse vermieden werden.
Gefährdet seien vor allem die Insel Madeira und die Schwarzmeerküste in Georgien und Russland. Dort komme die Gelbfiebermücke Aedes aegypti vor, durch die das Virus vor allem übertragen werde.
Ein mässiges Risiko besteht in 18 Ländern, darunter viele Mittelmeerstaaten wie Frankreich, Italien, Spanien, Kroatien, Griechenland und die Türkei, wo die Asiatische Tigermücke (Aedes albopictus) das Virus weitergeben könnte. Zur europäischen WHO-Region gehören 53 Länder, darunter auch ganz Russland.
Langärmlige Kleidung schützt
Für seine Untersuchung hat das WHO-Büro aus der «Wahrscheinlichkeit einer Ausbreitung des Zika-Virus an sich» und der «vorhandenen nationalen Kapazitäten zu Vorsorge und schneller Eindämmung örtlich auftretender Übertragungen» ein Risiko errechnet.
Von Reisen in Mittelmeerländer rät die Weltgesundheitsorganisation wegen des höheren Risikos dort aber nicht ab. Gegen Mücken sollten sich Touristen und Einheimische mit langärmliger Kleidung schützen.
Das Virus wird für Schädelfehlbildungen von Babys verantwortlich gemacht, deren Mütter sich während der Schwangerschaft infiziert haben. Die sogenannte Mikrozephalie führt meist zu geistiger Behinderung. Bei Erwachsenen können Hautausschlag, Kopf-, Gelenk- und Muskelschmerzen, Bindehautentzündung und Fieber auftreten.