Der ägyptische Generalstaatsanwalt ist bei einem Anschlag getötet worden. Wie das Staatsfernsehen berichtete, starb Hischam Barakat, nachdem am Morgen eine Bombe in der Nähe seines Autos explodiert war.
Offenbar mehrere Splitterwunden erlitten
Die Explosion ereignete sich vor einer Militärakademie in Heliopolis, einem Vorort der Hauptstadt Kairo. Bei dem Anschlag brannten zwei Autos vollständig aus. Der Jurist und seine Leibwächter wurden ins Spital gebracht.
Zunächst hatte es geheissen, Barakat habe das Attentat unverletzt überlebt. Später teilten Medien mit, Barakat habe laut einem Beamten mehrere Splitterwunden an der Schulter, Brust und Leber erlitten.
Zum Anschlag bekannte sich eine wenig bekannte militante Gruppe, die sich «Popular Resistance in Giza» (Volkswiderstand von Giza) nennt. Sie übernahm auf ihrer Facebook-Seite die Verantwortung für die Tat. Die Behauptung konnte jedoch noch nicht von unabhängiger Stelle geprüft und bestätigt werden.
Aufruf des IS zu Anschlägen auf Justiz
Zuvor hatte der ägyptische Ableger der Dschihadistengruppe Islamischer Staat (IS) zu Anschlägen auf die ägyptische Justiz aufgerufen, nachdem sechs mutmassliche IS-Kämpfer hingerichtet worden waren. Im Mai hatten Bewaffnete auf der Sinai-Halbinsel zwei Richter und einen Staatsanwalt erschossen.
Barakat hatte tausende Islamisten vor Gericht gestellt, seit der islamistische Präsident Mohammed Mursi im Juli 2013 vom Militär gestürzt worden war. Hunderte Mursi-Anhänger wurden seitdem zum Tode verurteilt.