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International Ägyptens Langzeit-Herrscher steigt aus dem Rollstuhl

Hosni Mubarak schöpft neuen Lebensmut. Viele Ägypter sind empört: Mubarak wurde gestern per Helikopter aus seiner Haft entlassen. Doch sie haben noch ganz andere Sorgen.

Geld-Blockade neu beurteilt

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Nach der Haft-Entlassung des früheren ägyptischen Machthabers Mubarak will die Schweiz neu prüfen, was mit dessen Vermögen auf Schweizer Bank-Konten geschehen soll. Dies sagte eine Sprecherin des Bundesamtes für Justiz. In der Schweiz sind etwa 700 Millionen Franken von Mubarak und seinen Angehörigen blockiert.

Mubaraks noch inhaftierte Söhne haben dem Vater zu seiner Entlassung aus dem Gefängnis gratuliert. Mubarak (85) habe daraufhin gesagt, er freue sich. Seine Freude werde aber erst nach einem Freispruch komplett sein. Dies berichtete eine Kairoer Zeitung.

Weiter schrieb das Blatt: Mubarak macht gesundheitlich einen guten Eindruck. Er bewegt sich wieder ohne Rollstuhl fort.

Der frühere Staatschef durfte am Donnerstag das Gefängnis verlassen. Er wurde in ein Militärkrankenhaus gebracht, wo er nun unter Arrest steht. Mubarak muss sich vor Gericht wegen der Tötung von mehr als 800 Demonstranten verantworten.

Muslimbrüder verfolgt

Die Entlassung des Langzeitmachthabers stösst international auf Kritik. Und scheinbar unbeeindruckt von den Stimmen aus dem Ausland handelt die ägyptische Führung auch in Bezug auf die Muslimbrüder: Sie steckt immer mehr Mitglieder der Muslimbruderschaft ins Gefängnis.

In der Nacht zum Freitag wurden vier lokale Führungskader der Islamisten-Organisation festgenommen. Dies berichtete die Website «Al-Shorouk».

Proteste angekündigt

Die Muslimbrüder wollten am Freitagnachmittag in mehreren Provinzen gegen Polizeigewalt und für die Wiedereinsetzung von Präsident Mohammed Mursi demonstrieren.

Unabhängig von den Muslimbrüdern hatten verschiedene Revolutionsgruppen zu Protesten gegen Mubaraks Entlassung aus der Haft aufgerufen.

Die Jugendbewegung 6. April sagte die geplanten Anti-Mubarak-Kundgebungen wieder ab. Die Gruppe erklärte, dadurch sollten gewaltsame Zusammenstösse vermieden werden. Ausserdem wolle man den Mursi-Anhängern nicht die Gelegenheit geben, den Anschein zu erwecken, die Revolutionäre stünden auf ihrer Seite.

Friedensgespräche im Gang

In der südlichen Stadt Luxor versucht derweil ein lokales Bündnis aus verschiedenen Parteien zwischen der Staatsmacht und den Muslimbrüdern zu vermitteln. Einige Muslimbrüder sollen schriftlich zugesichert haben, nicht mehr an Protesten teilzunehmen und sich aus der Politik zurückzuziehen. Im Gegenzug werde man versuchen, die Sicherheitskräfte dazu zu bringen, die Islamisten in Ruhe zu lassen.

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