Erste Hoffnungen auf einen raschen Fund der vermissten Air-Asia-Maschine haben sich zerschlagen. Zuvor hatte ein Offizier der indonesischen Luftwaffe die Sichtung möglicher Flugzeugteile gemeldet. Indonesiens Vizepräsident Jusuf Kalla teilte unterdessen mit, dass die Teile nicht der Maschine zugeordnet werden können.
Die Suchmannschaften entdeckten aber eine Ölspur. «Wir prüfen, ob es sich um Flugbenzin handelt», sagte ein Sprecher der Luftwaffe. Die Ölspur befindet sich in dem Suchgebiet, wo die Maschine nach bisherigen Annahmen am Sonntag abgestürzt ist – etwa 100 Seemeilen vor der Insel Belitung. Anlass zu Hoffnung gab kurzzeitig ein Signal, das ein australisches Flugzeug in der Region aufgefangen hatte. Doch sei an der entsprechenden Stelle nichts gefunden worden, wie die Luftwaffe mitteilte.
Suche in der Nacht unterbrochen
Die indonesischen Behörden suchen seit Anbruch des Tages wieder nach dem Flugzeug. Sie hatten die Aktion zuvor wegen Dunkelheit abgebrochen. Der Airbus A320 mit 162 Menschen an Bord war gestern früh rund eine Stunde nach dem Start von den Radarbildschirmen verschwunden.
Laut der indonesischen Luftfahrtbehörde hatte der Pilot kurz vor dem Verschwinden der Maschine darum gebeten, auf eine Höhe von 38'000 Fuss steigen zu dürfen, um dichten Wolken auszuweichen. Eine Änderung der Flugroute wurde ihm aber verweigert. Kurz darauf sei der Kontakt abgebrochen. Es sei kein Notsignal abgesetzt worden.
Die Maschine der Billigairline Air Asia sollte von Surabaya auf der indonesischen Hauptinsel Java nach Singapur fliegen. Bisher fehlt von dem Flugzeug jede Spur.
Behörden vermuten Sturz ins Meer
Drei Schiffe und drei Flugzeuge aus Malaysia sowie ein Aufklärungsflugzeug der australischen Luftwaffe sollen die Suchaktion nun unterstützen. Unter Verweis auf die verfügbaren Informationen gab der Direktor der indonesischen Such- und Rettungsbehörde auf einer Pressekonferenz bekannt, dass sich das vermisste Flugzeug wahrscheinlich «auf dem Meeresgrund» befinde.
Der Chef der Air Asia ist inzwischen auf den Flughafen von Surabaya gereist. Dort warten mehr als 100 Angehörige der Passagiere der Maschine auf Neuigkeiten.
Maschine kürzlich noch gewartet
Der Pilot hatte nach Angaben der Airline 6100 Flugstunden Erfahrung. Der Hersteller Airbus erklärte, die vermisste Maschine sei im Oktober 2008 an Air Asia ausgeliefert worden und habe seitdem bei etwa 13'600 Flügen rund 23'000 Flugstunden gesammelt. Die Maschine sei am 16. November noch gewartet worden.
Air Asia ist eine der grössten Billigfluglinien der Welt. Sie gehört dem malaysischen Unternehmer Tony Fernandes, der die marode Firma nach der Übernahme 2001 auf einen aggressiven Wachstumskurs führte. Die Fluggesellschaft fliegt mit mehr als 150 Maschinen vor allem Ziele in Asien an. Sie hatte bislang noch nie einen Unfall. Ihr grösster malaysischer Konkurrent, Malaysia Airlines, ist nach zwei Flugzeugunglücken hintereinander stark angeschlagen.