Der Militärtransporter A400M gilt als Sorgenkind der europäischen Verteidigungspolitik. Nach dem Absturz am Wochenende in Südspanien drohen neue Verzögerungen beim Bau der dringend benötigten Flugzeuge.
Triebwerkschäden könnten einem Medienbericht zufolge den Absturz des Militärtransporters vom neuen Typ Airbus A400M in Spanien verursacht haben. Einer der beiden überlebenden Airbus-Mitarbeiter habe den spanischen Behörden davon berichtet. Bei dem Unglück im südspanischen Sevilla waren am Samstagmittag vier Menschen gestorben.
Ausgelieferte Maschinen bleiben am Boden
Die deutsche und die britische Luftwaffe wollen ihre Flugzeuge des gleichen Modells bis zur vollständigen Klärung der Absturzursache am Boden lassen. Ein Bundeswehrsprecher sagte, man warte die Ermittlungen ab und gehe bis dahin kein Risiko ein. Auch das französische Militär erteilt nur noch Flügen von höchster Wichtigkeit Starterlaubnis.
Am Boden bleibt auch der A400M der malaysischen Luftwaffe. Dies meldete die staatliche Nachrichtenagentur Bernama. Malaysia hat im März den ersten von vier bestellten Airbus-Transportern erhalten.
Verzögerungen bei Entwicklung des A400M
Die viermotorige Maschine ist eines der modernsten militärischen Transportflugzeuge der Welt. Ihre milliardenteure Entwicklung wurde von technischen Schwierigkeiten und Streitigkeiten um die Finanzierung begleitet. Der Bau der Flugzeuge, die von vielen Ländern dringend benötigt wurden, verzögerte sich um mehrere Jahre.
In Sevilla werden die Transportflugzeuge montiert und getestet, ehe sie an die Luftstreitkräfte diverser Staaten übergeben werden. Airbus hat den A400M bislang an fünf Staaten ausgeliefert: Grossbritannien, Malaysia, Deutschland, Frankreich und die Türkei.