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International Allein Nepal zählt mehr als 1450 Todesopfer nach Erdbeben

Ein gewaltiger Erdstoss im Himalaya-Gebiet hat weit über 1000 Menschen in den Tod gerissen. Besonders verheerend war das Beben in Nepals Hauptstadt Kathmandu. Zudem wurden mehrere Bergsteiger beim Basiscamp am Mount Everest von einer Lawine verschüttet.

  • Um 11.56 Uhr lokaler Zeit erschütterte ein Beben der Stärke 7,6 bis 7,9 die Region im Himalaya. Das Epizentrum lag rund 80 Kilometer von Nepals Hauptstadt Kathmandu entfernt.
  • Die Zahl der Toten ist auf 1450 gestiegen, wie die Regierung mitteilte. Die Mehrheit von ihnen kamen in der Hauptstadt Kathmandu ums Leben.
  • Das Expeditions-Team der indischen Armee hat 18 Leichen aus dem Basislager ins Tal gebracht. Das Basiscamp am Mount Everest wurde von einer Lawine teilweise verschüttet.
  • Todesopfer werden auch aus Indien, China und Bangladesch gemeldet.

Karte zeigt das Erdbebengebiet.
Legende: Das Epizentrum des Bebens lag rund 80 Kilometer von Kathmandu entfernt. SRF

Seit Jahrzehnten hat kein solch gewaltiges Erdbeben Nepal erschüttert. Überall in dem Land am Himalaya berichten die Menschen von eingestürzten Häusern. Die Zerstörung und die Zahl der Opfer ist immens.

Nach Angaben der Behörden wurden in den betroffenen Regionen 1450 Menschen getötet, der Grossteil von ihnen in der nepalesischen Hauptstadt Kathmandu. Gemäss Innenministerium haben zudem rund 1800 Menschen Verletzungen erlitten.

Menschen betten sich notdürftig auf einem Grasstreifen auf einer Strasse in Kathmandu.
Legende: Aus Angst vor Nachbeben schlafen viele Menschen in Kathmandu auf der Strasse. Keystone

Notstand ausgerufen

Besonders in Kathmandu und der bei Touristen beliebten Stadt Pokhara werden zahlreiche weitere Opfer befürchtet. «Wir fürchten, dass noch viele Menschen unter alten Häusern und Gebäuden begraben sind», teilte das Innenministerium mit.

In der rund 700'000 Einwohner zählenden Hauptstadt Kathmandu haben sich Menschen notdürftig für die Nacht auf den Strassen eingerichtet. Sie harren dort aus, weil es zu vielen Nachbeben kam. Sie fürchteten sich davor, in ihre Häuser zurückzukehren. Der Verkehr kam zum Erliegen, weil Strassen aufgerissen wurden.

Spendenaufruf der Glückskette

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Nach dem verheerenden Erdbeben im Himalaya ruft die Glückskette zu finanzieller Hilfe auf. Spenden kann man via Postkonto 10-15 000-6, auf www.gluecksette.ch oder mittels der Swiss-Solidarity-App.

Im Gebirgsstaat sind zahlreiche Gegenden nur schwer zu erreichen oder gar nicht ans Telefonnetz angebunden. Daher kann es lange dauern, bis Informationen aus allen Landesteilen bei den Behörden eintreffen. In den vom Beben betroffenen Gebieten wurde der Notstand ausgerufen. Die Spitäler sind mittlerweile überfüllt, die Menschen werden notdürftig auf den Strassen behandelt.

Opfer am Mount Everest

Das Basis-Lager am Mount Everest wurde zum Teil von einer Lawine verschüttet. Ein Sprecher der indischen Armee teilte mit, man habe 18 Tote geborgen. Es seien ausländische Bergsteiger, die auf den Gipfel wollten, teilte die indische Armee mit.

Das pakistanische Militär hat inzwischen vier Grossraum-Tansportflugzeuge mit Hilfsmitteln nach Nepal geflogen. Nach Armee-Angaben werde auch ein Feldlazarett mit 30 Betten sowie Ärzte transportiert. Ausserdem werde ein Team des Militärs eingesetzt, das auf die Bergung von Opfern spezialisiert sei und auch Spürhunde dabei habe. Die Flugzeuge würden auch Lebensmittel und Wasser, Zelte, Decken sowie Medikamente transportieren.

Keine Schweizer Opfer bekannt

Am höchsten Berg der Welt befinden sich derzeit rund 1000 Bergsteiger, darunter 400 ausländische. Schweizer Opfer sind bislang keine bekannt.

Der Rumäne Alex Gavan berichtete per Twitter, seine Gruppe sei nach Lawinenabgängen eingeschlossen und das Basislager schwer beschädigt worden. Auf dem höchsten Berg der Erde befänden sich «viele, viele» Menschen, erklärte er weiter.

Tote auch in Indien

Die Erschütterungen sowie viele Nachbeben waren auch in Indien, Bangladesch, China und Pakistan spürbar. Die indischen Behörden meldeten mindestens 34 Tote, zudem seien Dutzende weitere Menschen verletzt. In China starb laut staatlichen Medien eine 83-Jährige, als ihr Haus einstürzte. Auch in Bangladesch kam eine Frau ums Leben.

Das Beben hatte nach Angaben des Deutschen Geoforschungszentrums in Potsdam die Stärke 7,5. Die US-Erdbebenwarte USGS sprach sogar von einer Stärke von 7,9. Medienberichten zufolge wurde der Wert im weiteren Verlauf allerdings mit 7,8 angegeben. Das Zentrum lag rund 80 Kilometer westlich der Hauptstadt Kathmandu, in nur zehn Kilometer Tiefe.

Unesco-Weltkulturerbe zerstört

Besonders getroffen wurde der Westen der 700'000 Einwohner zählenden Hauptstadt. Ein Reporter der Nachrichtenagentur Reuters berichtete von Gebäuden, von denen nur noch Trümmerhaufen übrig seien.

Vor allem alte Häuser und historische Tempel in Kathmandu seien beschädigt, berichtete ein anderer Augenzeuge. Der kulturell wichtige Durbar-Platz im Zentrum Kathmandus – ein Unesco-Weltkulturerbe – sei nicht mehr wiederzuerkennen. Der neunstöckige Dharahara-Turm sei in sich zusammengestürzt.

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