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International «Am 26. Februar wird die Fifa einen neuen Präsidenten haben»

Der Weltfussballverband bekommt im kommenden Jahr einen neuen Präsidenten. Bis dahin will Fifa-Chef Sepp Blatter Reformen vorantreiben und einen Nachfolger aufbauen. Auch bei dieser Medienkonferenz der Fifa lief nicht von Beginn weg alles glatt.

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Der Nachfolger des scheidenden Fifa-Präsidenten Sepp Blatter soll erst im kommenden Jahr gewählt werden – konkret am 26. Februar 2015. Diesen Termin für einen ausserordentlichen Kongress hat das Fifa-Exekutivkomitee beschlossen.

Blatter bevorzugte für den Wahlkongress ein Datum im kommenden Jahr. Vor allem die Gegner im Exekutivkomitee aus Europa um Uefa-Präsident Michel Platini und DFB-Chef Wolfgang Niersbach pochten auf eine Kür noch vor Weihnachten.

Der 79-jährige Walliser konnte sich durchsetzen und gewann damit Zeit, seine Reformpläne durchzubringen und einen Nachfolger aufzubauen. Nicht zuletzt dürfte es ihm auch darum gehen, Michel Platini als kommenden Fifa-Boss zu verhindern.

Platini gilt bislang als aussichtsreichster Kandidat für die Nachfolge Blatters. Der Franzose will sich in den nächsten zwei Wochen zu einer möglichen Kandidatur äussern. Vier von sechs Kontinentalverbänden sollen ihm die Unterstützung zugesagt haben. Nur Afrika und Ozeanien verweigern dem 60-Jährigen offenbar die Unterstützung.

Blatter tritt nicht mehr an

Blatter selbst schloss eine nochmalige Kandidatur aus. «Am 26. Februar wird die Fifa einen neuen Präsidenten haben», sagte er und trat damit Gerüchten entgegen, er könne selbst noch einmal antreten. «Ich denke, ich werde zu meiner Arbeit, meinem Hobby zurückkehren – als Journalist. Dieses Mal wird es das Radio sein. Das Radio ist das populärste Medium, man kann 24 Stunden Radio hören. Es ist einfacher zu sprechen als zu schreiben», sagte Blatter.

Ich bin selbst gespannt, wer der neue Präsident wird.
Autor: Sepp Blatter Fifa-Präsident bis 26. Februar 2016

Bislang hat erst die brasilianische Fussballlegende Zico seine Kandidatur offiziell angekündigt. Auch der Jordanier Prinz Ali sagte, er stehe zur Verfügung. Ali war bei der ordentlichen Präsidentschaftswahl im letzten Mai der einzige Gegner von Blatter gewesen. Damals hatte sich der Schweizer trotz der Korruptionsvorwürfe gegen die Fifa durchgesetzt, aber nach vier Tagen seinen Verzicht auf eine fünfte Amtszeit bekannt gegeben.

In den letzten Tagen haben sich weitere Bewerber gemeldet, die für Blatter eingewechselt werden möchten. Etwa ehemalige Fussballstars wie Luis Figo oder Diego Armando Maradona. Manche fordern nun gar, Nicht-Fussballer müssten den Platz betreten: Etwa der ehemalige UNO-Generalsekretär Kofi Annan.

Komiker wirft Geldscheine

Bei der Medienkonferenz im Anschluss an die Sitzung des Exekutivkomitees kam Blatter erst mit Verzögerung dazu, die Beschlüsse des Komitees mitzuteilen. Ein als Journalist getarnter britischer Komiker warf ein Bündel Geldnoten über den Kopf des Fifa-Chefs und sorgte damit für einen Unterbruch der Konferenz. «Das hat nichts mit Fussball zu tun», kommentierte Blatter die Aktion.

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