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International Angriff auf Impfteam in Pakistan

Bei zwei Bombenanschlägen im Nordwesten Pakistans sind zehn Polizisten getötet worden. Die Männer waren zum Schutz eines Impfteams unterwegs. Elf weitere Polizisten wurden verletzt. Die Impfhelfer selber überlebten. Wer hinter der Tat steckt, ist unklar.

Pakistanische Sicherheitsleute inspizieren den Anschlagsort in Jarmud. Ein total ausgebranntes Fahrzeug der getöteten Begleitpolizisten ist auf dem Bid zu sehen. (keystone)
Legende: Mitarbeiter des Impfprogramms leben gefährlich – aber auch ihre Beschützer. Extremisten halten sie für Spione. Keystone

Im Nordwesten Pakistans haben Extremisten erneut ein Polio-Impfteam angegriffen. Ein Sprecher der Stammesverwaltung in Jamrud im Khyber District sagte, bei dem Anschlag seien zehn Polizisten getötet und elf weitere verletzt worden.

Die Polizisten waren zum Schutz der Impfhelfer unterwegs. Sie fuhren in zwei Fahrzeugen, als am Strassenrand zwei Bomben explodierten.

Die Impfhelfer selbst überlebten. Der private Sender Geo TV meldete ein getötetes Kind. Zunächst bekannte sich niemand zu dem Anschlag.

Radikale Islamisten haben in der Vergangenheit immer wieder Impfhelfer angegriffen. 2013 wurden dabei rund 25 Menschen getötet. Islamisten behaupten, die Mitarbeiter des Impfprogramms seien Spione der USA. Mit den Polio-Schutzimpfungen sollten muslimische Kinder sterilisiert werden.

Nach Angaben der Weltgesundheitsorganisation ist Pakistan das einzige Land der Welt, in dem die Zahl der neuen Polio-Fälle 2013 zugenommen hat. Ausser in Pakistan tritt die Krankheit nur noch in Nigeria und Afghanistan gehäuft auf.

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