Während über eines Jahrzehnts war Kunduz Standort der deutschen Bundeswehr in Afghanistan. Wenige Monate nach Ablauf der Nato-Mission ISAF zur Stabilisierung der Region kann von Frieden keine Rede sein. Zehntausende sollen den Ort rund 500 Kilometer nördlich von Kabul fluchtartig verlassen haben.
Im April haben die Taliban einen Sturm auf Kunduz begonnen. Seit fast einer Woche besteht eine Pattsituation zwischen den Extremisten und den afghanischen Sicherheitskräften am Rand der Stadt.
Bewohner sollen vor der Schlacht umkämpfte Gebiete verlassen
Nun wollen die Sicherheitskräfte eine Grossoffensive starten, um die Islamisten zurückzudrängen. Armee und Polizei warteten nur noch ab, bis die Zivilisten das Gebiet verlassen hätten, sagte ein Polizeisprecher am Mittwoch. Bis zu 10'000 afghanische Familien sind laut den Behörden aus Angst vor der bevorstehenden Schlacht um Kunduz auf der Flucht.