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International Annäherung zwischen Hollande und Putin bei Anti-Terror-Koalition

Frankreich sucht im Kampf gegen den IS-Terrorismus weiter Verbündete. Nach Gesprächen in Washington und Berlin will François Hollande den Kremlchef Wladimir Putin ins Boot holen. Bei einem Besuch in Moskau sicherte Putin zu, in Zukunft die gemässigte syrische Opposition zu schonen.

Für François Hollande war es in dieser Woche die letzte Station, um eine Anti-Terror-Allianz zu schmieden: Nach Sondierungsgesprächen in den USA, Grossbritannien, Deutschland und Italien traf sich der französische Präsident mit Kremlchef Wladimir Putin in Moskau.

Dabei haben die beiden die Notwendigkeit eines Bündnisses gegen den Terrorismus betont. Die jüngsten Anschläge würden beide Länder zwingen, ihre Bemühungen zu vereinigen, sagte Putin. «Wir sind bereit zu dieser Zusammenarbeit, mehr noch, wir halten sie für absolut notwendig», so der russische Präsident.

Hollande und Putin reichen sich die Hand, sehen sich dabei aber nicht an. Putin verzieht das Gesicht.
Legende: Hollande und Putin reichen sich die Hand: Doch im Umgang mit Syriens Machthaber Assad sind sich die beiden uneinig. Keystone

Keine Angriffe auf syrische Rebellen

Die beiden Präsidenten kamen überein, die Kooperation und den Austausch von Informationen zu verstärken. Angriffe auf bewaffnete Gruppen in Syrien, die ihrerseits gegen den Terror kämpfen, sollen künftig vermieden werden, sagte Putin. Dabei geht es um den Umgang mit der gemässigten syrischen Opposition. Bislang stuft Russland alle Gegner des syrischen Präsidenten Baschar al-Assad als Terroristen ein.

Die Zukunft von Assad steht im Zentrum

Was hingegen Assad selber angeht, gab es zwischen Hollande und Putin keine Annäherung. Der syrische Bürgerkrieg brauche eine politische Lösung, dafür müsse Assad abtreten, sagte Hollande. Putin hingegen sagte, der Kampf gegen die IS-Terrormiliz sei nur mit Bodentruppen zu gewinnen. Dafür seien Assad und seine Armee «die natürlichen Verbündeten».

Der Westen – mit den USA an der Spitze – ist aber zum Kampf mit vereinten Kräften nur bereit, sofern Russland die Unterstützung für Machthaber Assad aufgibt und sich auf einen Machtwechsel in dem Bürgerkriegsland einlässt.

Russland hingegen will zwar nicht um jeden Preis Assad, wohl aber das syrische Regime als solches an der Macht halten. Die russische Führung betont, dass sich ihr Militäreinsatz vor allem gegen den IS richtet. Aber Experten sind überzeugt: Der IS spielt eine Nebenrolle auf der Liste mit Zielen der russischen Kampfpiloten.

Putin sieht Russland als Anführer

Frankreichs Präsident wolle die Gräben schliessen und Putin mit ins Boot holen, sagt SRF-Korrespondent Christof Franzen in Moskau. Hollande sehe sein Land im «Krieg» gegen den Terrorismus. Doch er wisse, ohne militärische Hilfe könne Frankreich diesen Feldzug nicht gewinnen. Eine Koordination sei möglich, meint Franzen, eine grosse Allianz hingegen kaum.

Auch die politische Eiszeit zwischen Russland und der Türkei nach dem Abschuss eines russischen Kampfjets durch das türkische Militär soll daran nichts ändern. Aber Putin sehe Russland als Führer eines breiten Bündnisses.

USA und Russland geben den Ton an

Nach den Anschlägen in Paris am 13. November hatte Putin Hollande schnell die Hand gereicht. Putin wies sein Militär an, Frankreich im Syrien-Konflikt «wie einen Verbündeten» zu behandeln.

Doch Putins aussenpolitischer Berater Juri Uschakow machte auch klar, dass Russland Frankreich eher als Initiator sieht. Den Ton geben andere an. «Die jetzige Situation erfordert eine aktivere Zusammenarbeit vor allem der USA und Russlands, die eine besondere Verantwortung für die weltweite Sicherheit tragen», betont Uschakow.

Zumindest in Worten näherte sich Putin der bisher US-geführten Koalition an. «Wir achten diese Koalition, die von den USA geführt wird, und sind bereit, mit ihr zusammenzuarbeiten», sagte er laut russischen Nachrichtenagenturen.

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