Bewaffnete Angreifer haben in Kairo das Feuer auf Christen eröffnet und vier Menschen getötet. Unter den Todesopfern sei ein achtjähriges Mädchen, teilte das ägyptische Innenministerium mit. Zwölf weitere Menschen wurden den Angaben zufolge verletzt.
Die Gläubigen sind nach einer Hochzeit vor einer Kirche im Stadtteil Al-Warak angegriffen worden. Am späten Sonntagabend soll ein Mann vom Rücksitz eines Motorrades willkürlich in die Menge geschossen haben. Der Schütze und der Fahrer des Motorrades konnten entkommen.
Kirchenbesucher kritisierten, dass schon seit Monaten keine Polizisten mehr zur Bewachung des Gotteshauses abgestellt worden waren. Die linke Tagammu-Partei sah die Schuld für die Attacke bei den Muslimbrüdern. Die ägyptische Muslimbruderschaft distanzierte sich in einer Erklärung ihres Pressebüros in London von dem Angriff.
Kopten auf der Seite der Armee
In Ägypten hatte es zuletzt mehrere gewaltsame Übergriffe auf Christen gegeben, allerdings nicht in Kairo. Der Angriff vom Sonntag war der erste in der Hauptstadt seit dem Sturz des islamistischen Präsidenten Mohammed Mursi im Juli. Für die jüngsten Angriffe im Land auf Christen werden Mursi-Anhänger verantwortlich gemacht.
Etwa sechs bis zehn Prozent der rund 84 Millionen Ägypter sind christliche Kopten. Sie stehen in der politischen Krise des Landes mehrheitlich auf Seiten der Armee.