Bei einer Serie von Anschlägen radikaler Islamisten auf die ägyptischen Sicherheitskräfte sind am Donnerstagabend auf der Halbinsel Sinai mindestens 26 Menschen getötet worden, darunter auch Zivilisten.
Dutzende weitere Menschen seien bei den Angriffen im Raum Al-Arisch schwer verletzt worden, berichtete ein Mitarbeiter der Gesundheitsbehörden dem ägyptischen Staatsfernsehen.
Zu den Angriffen hat sich die Terrorgruppe Ansar Beit Al-Makdis bekannt. Sie steht der Dschihadistenmiliz Islamischer Staat (IS) nahe. Auf Twitter meldete sie, sie habe «umfassende, simultane Attacken» an mindestens drei Orten auf der Sinai-Halbinsel durchgeführt.
Angriffe auf Militär und Polizei
Die Täter feuerten Granaten, zündeten Autobomben und schossen mit Gewehren. Ein Sicherheitsbeamter sagte, Unbekannte hätten einen Militärstützpunkt vor Al-Arisch mit drei Mörsergranaten beschossen. Im Anschluss waren Schusswechsel zu hören. Angegriffen wurden auch das regionale Hauptquartier der Sicherheitskräfte in Al-Arisch, mehrere Polizeiwachen, Kontrollposten der Armee sowie ein Hotel.
Suchtrupps des Militärs durchkämmten die Stadt, in der seit Oktober ein nächtliches Ausgehverbot herrscht, auf der Suche nach Verdächtigen. Bei einem Angriff auf einen Kontrollposten in Scheich Suwaid im Nordsinai wurden zudem zwei Soldaten verwundet. Das berichtete die Nachrichtensite ahramonline.
Mehr Anschläge durch IS-Sympathisanten
Die Küstenstadt Al-Arisch liegt nahe der Grenze zu Israel in einem Gebiet, in dem Islamisten, die dem IS Treue geschworen haben, aktiv sind. Seit dem Sturz des Präsidenten Mohammed Mursi vor anderthalb Jahren durch das Militär haben Angriffe islamistischer Kämpfer im Nordsinai auf die Sicherheitskräfte stark zugenommen. Im vergangenen Sommer hatte der IS zu Anschlägen auf ägyptischen Boden aufgerufen.