Bei der wirtschaftlichen Zusammenarbeit soll das 26. Gipfeltreffen der ASEAN-Staaten in Kuala Lumpur einen Riesenschritt vorwärts gehen. Zollschranken bauten die zehn Länder mit insgesamt über 600 Millionen Einwohnern bereits seit dem Jahr 2000 systematisch ab.
Auf Ende des Jahres soll nun nichts weniger als eine ASEAN-Wirtschaftsgemeinschaft entstehen – etwas Ähnliches also wie einst der EWR in Europa. Auf einigen Gebieten, etwa bei der Freizügigkeit im Personenverkehr für qualifizierte Arbeitskräfte, muss jetzt noch der letzte Schliff angelegt werden.
Grosse wirtschaftliche Unterschiede
Von Skeptikern ist die ASEAN Economic Community, kurz AEC genannt, immer wieder als Utopie, als Ding der Unmöglichkeit abgetan worden. Tatsächlich grenzt es ein wenig an ein Wunder, wie stark die Staaten der wirtschaftlichen Integration nun näher kommen.
Den die ASEAN bestehen aus so unterschiedlichen Mitgliedern wie dem winzigen, aber hochentwickelten Stadtstaat Singapur und dem riesigen und mausarmen Agrarland Burma.
Keine politische Geschlossenheit
Schwer hinter der Wirtschaftsintegration hinkt allerdings die gemeinsame Aussenpolitik der ASEAN-Staaten hinterher. Mehrere Mitgliedstaaten, allen voran die Philippinen und Vietnam, sind seit langem mit China in Grenzkonflikte im Südchinesischen Meer verwickelt.
Trotzdem hat die ASEAN-Gruppe es bisher nicht geschafft, sich zu einem geschlossenen Auftreten gegenüber dem allmächtigen Nachbarn im Norden zusammenzuraufen.
Dem ASEAN-Bündnis gehören die Staaten Vietnam, Thailand, Singapur, die Philippinen, Myanmar, Malaysia, Laos, Indonesien, Kambodscha und das Sultanat Brunei an.