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Rebellen auf einem Transporter.
Legende: Mehr als Lippenbekenntnisse? Nun zieht auch eine bedeutende Rebellengruppe eine Waffenruhe in Betracht. Keystone

International Auch Syriens Opposition spricht sich für Feuerpause aus

Im Bürgerkriegsland Syrien keimt ein bisschen Hoffnung auf: Eine bedeutende Oppositionsgruppe signalisiert Bereitschaft, die Waffen schweigen zu lassen.

Nach der syrischen Regierung hat auch die wichtigste Oppositionsgruppe ihre Zustimmung zu einer geplanten Feuerpause im Bürgerkrieg signalisiert. Das sogenannte Hohe Verhandlungskomitee erklärte, man stehe der Idee einer zweiwöchigen Waffenruhe offen gegenüber.

Damit könne geprüft werden, ob die Gegenseite ernsthaft an einem Ende der Kämpfe interessiert sei, hiess es in einem Schreiben, das die Nachrichtenagentur Reuters einsehen konnte.

Auch Kurdenmiliz will Waffen ruhen lassen

UNO wirft Hilfsgüter ab

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Ein Flugzeug des Welternährungsprogramms habe über der Stadt Dair as-Saur 21 Tonnen Material abgeworfen, sagte der UNO-Nothilfekoordinator vor dem Sicherheitsrat in New York. Ein Teil der Stadt im Osten Syriens wird vom IS belagert. Dort sind nach Angaben der UNO 200'000 Zivilisten eingeschlossen – ihnen sollen die Hilfsgüter zugute kommen.

Zuvor hatte auch die einflussreiche Kurden-Miliz YPG angekündigt, der für Samstag geplanten Waffenruhe in Syrien zuzustimmen. Die von den USA und Russland verkündete Feuerpause habe grosse Wichtigkeit, erklärte YPG-Sprecher Redur Xelil auf Facebook. Man behalte sich aber das Recht vor, auf Angriffe zu antworten.

Die YPG beherrscht den grössten Teil der syrischen Grenze zur Türkei. Sie ist zugleich wichtigster Partner des Westens im Kampf gegen die Terrormiliz IS.

Der russisch-amerikanische Plan sieht vor, die Waffen ab Samstag schweigen zu lassen. Ausgenommen sind Kämpfe gegen radikale Islamistengruppen wie der IS.

Die syrische Regierung hatte dem Vorschlag bereits zugestimmt.

Zweifel an Russen

In den vergangenen Tagen hatte sich die Opposition noch skeptisch geäussert. Sie befürchtet, dass Russland und das syrische Militär unter dem Vorwand von Angriffen auf die Islamisten andere Rebellengruppen bombardieren könnte. Auch US-Präsident Barack Obama zeigte sich am Mittwoch zurückhaltend. Helfer der UNO bereiteten sich derweil auf einen gross angelegten Einsatz für die Zivilbevölkerung vor.

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Das wurde zwischen den Russland und USA vereinbart:

  • Alle Konfliktparteien müssen bis Freitagmittag erklären, ob sie die Bedingungen annehmen.
  • Dann werden die russische und US-Armee gemeinsam Gebiete bestimmen, auf denen Gruppierungen tätig sind, die sich der Feuerpause anschliessen.
  • Dort werden weder syrische noch russische oder US-Kräfte Angriffe durchführen.
  • Die Vereinbarung gilt nicht für Gruppierungen, die vom UNO-Sicherheitsrat als Terror-Organisationen eingestuft sind, darunter der IS und die Al-Nusra-Front, ein Ableger von Al-Kaida. Diese werden weiterhin bekämpft.

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