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Bild 1 von 8. 1947, die zweijährige Aung San Suu Kyi sitzt im Zentrum, mit ihren Eltern und den ältern Brüdern. Bildquelle: Keystone/Archiv.
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Bild 2 von 8. Aung San Suu Kyi 1948 mit Lord Louis Mountbatten, Gouverneur von Indien, links im Zentrum und seine Ehefrau Edwina, rechts. Suu Kyi, ist die Zweite von links. Bildquelle: Keystone/Archiv.
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Bild 3 von 8. Aung San Suu Kyi wird 2010 aus der Haft entlassen und zeigt sich ihren Anhängern. Bildquelle: Keystone/Archiv.
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Bild 4 von 8. Suu Kyi und US-Aussenministerin Hillary Clinton treffen sich 2011 in Rangun. Bildquelle: Keystone/Archiv.
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Bild 5 von 8. Suu Kyi trifft US-Präsident Barack Obama im November 2012 in Rangun. Bildquelle: Keystone/Archiv.
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Bild 6 von 8. Der Schweizer Aussenminister Didier Burkhalter trifft im November 2012 Suu Kyi in Burma. Bildquelle: Keystone/Archiv.
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Bild 7 von 8. Eine Unterstützerin der NLD, der Partei von Suu Kyi, hält ein Photo von ihr und ihrem Vater, General Aung San, anlässlich einer Wahlkampfveranstaltung im November 2015. Bildquelle: Keystone.
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Bild 8 von 8. Drei Personen, die den Frieden symbolisieren: Suu Kyi, das pakistanische Mädchen Malala Yusufzai und der Dalai Lama. Bildquelle: Keystone/Archiv.
Die 70-jährige, sanft wirkende Frau mit dem freundlichen Lächeln auf dem Gesicht ist um einiges härter, als es den Anschein macht. Aung San Suu Kyi hat den jahrelangen Hausarrest, den ihr die Militärdiktatur ab 1989 auferlegte, zumindest gegen aussen mit Freundlichkeit und einer unendlich erscheinenden Geduld ertragen.
Diesen Hausarrest hatten ihr die Militärgeneräle aufgezwungen, aus Angst vor der politisch engagierten und äusserst populären Tochter von Aung San. Ihr Vater war Vorkämpfer für die Unabhängigkeit des damaligen Birma von Grossbritannien. Er wurde 1947 während einer Kabinettsitzung des Exekutivrats umgebracht.
Stachel im Fleisch der burmesischen Militärdiktatur
Für den Westen war und ist die charismatische Frau eine Ikone des gewaltlosen Widerstandes gegen die burmesische Militärjunta. Kaum verwunderlich, dass sich viele westliche Politker und Leute aus dem Showbiz dafür eingesetzt haben, dass ihr Hausarrest aufgehoben wurde.
2010 lenkten die Generäle ein und leiteten einen politischen Reformprozess ein. Seither ist Suu Kyi Oppositionsführerin und Parteivorsitzende der NLD, der Nationalen Liga für Demokratie.
Inzwischen ist die Ikone in den Niederungen der Alltagspolitik angekommen. Galt sie lange als Hoffnungsträgerin auch für die ethnischen Minderheiten des südostasiatischen, überwiegend buddhistischen Vielvölkerstaats, schlägt ihr nun auch Kritik entgegen.
Suu Kyi wird vorgeworfen, dass sie sich nicht für die Rechte der Minderheiten einsetzt. Denn obwohl die einflussreiche Politikerin sich für die muslimische Minderheit der Rohingyas einsetzen könnte, hält sie sich raus, macht internationale Reisen und schweigt zur katastrophalen Lage, welche die Rohingyas zur Flucht übers Meer treibt.
Die Kämpferin für Menschenrechte schweigt
Die Verfassung verhindert, dass Suu Kyi für das Amt der Präsidentin kandidieren kann, da Burmesen mit ausländischem Ehepartner oder Kindern dies nicht erlaubt ist. Suu Kyis 1999 verstorbener Ehemann war Brite, und auch ihre beiden Söhne haben die britische Staatsangehörigkeit. Diese Klausel in der Verfassung wurde wohl eigens mit Blick auf sie geschaffen.
Charme und Härte
Doch hier ist sie wieder: die unerbittliche Aung San Suu Kyi – hat sie doch für den Fall eines Wahlsieges ihrer Partei während des Wahlkampfs ihren Machtanspruch bekräftigt: «Ich werde die Regierung anführen, und wir werden einen Staatschef haben, der in Übereinstimmung mit der Politik der NLD arbeitet».