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International Australische Flüchtlingspolitik sorgt für Unruhen

«Down Under» sagt Migranten den Kampf an. Ab sofort werden in Australien keine Flüchtlinge mehr anerkannt, sondern direkt nach Papua-Neuguinea abgeschoben. Das sorgt für Empörung bei den Betroffenen.

Nachdem Australiens Premierminister Kevin Rudd gestern eine harte Linie im Umgang mit Bootsflüchtlingen angekündigt hat, sind in der vergangenen Nacht in einem Flüchtlingslager auf der Insel Nauru Unruhen ausgebrochen.

Asylbewerber hatten die Wachen mit Steinen beworfen. In der Folge kam es zu Auseinandersetzungen bei denen sowohl Flüchtlinge als auch Teile der Wachmannschaften verletzt worden. Vier Asylbewerber mussten mit schweren Verletzungen in ein Spital eingeliefert werden.

Insgesamt befinden sich 545 Asylbewerber auf Nauru. Sie hatten zuvor versucht, Asyl in Australien zu erhalten. Für die Dauer der Bearbeitung ihrer Anträge wurden sie nach Nauru abgeschoben.

Flüchtlinge werden auf Papua-Neuguinea «parkiert»

Einen Tag vor den Unruhen hatte Australien die Gesetze verschärft. Flüchtlinge, die mit Booten von Indonesien kommen, haben ab sofort keine Möglichkeit mehr, in Australien anerkannt zu werden. Sie würden stattdessen nach Papua-Neuguinea in Lager gebracht und müssten dort auch nach ihrer Anerkennung als Flüchtling bleiben.

Dazu wird nach den Worten von Rudd ein australisches Einwanderungszentrum auf dem Inselstaat im Pazifik von 200 auf 3000 Schlafplätze vergrössert. Papua-Neuguineas Regierungschef Peter O'Neill war speziell für den gemeinsamen Auftritt mit Rudd nach Brisbane gekommen.

Schlepper ermöglichen riskante Überfahrt

Der Schritt diene als Abschreckung, hiess es. Seit 2007 haben mehr als 46'000 Bootsflüchtlinge Australien erreicht. Allein in diesem Jahr setzten mehr als 15'000 Flüchtlinge, vor allem Iraner, in Fischerbooten über.

Hinter den riskanten Überfahrten stecken oft skrupellose Schlepperbanden. Zuletzt hatte täglich mehr als ein Boot die Weihnachtsinsel erreicht. Sie ist für Asylsuchende die erste Möglichkeit, australischen Boden zu betreten. Immer wieder sind Flüchtlinge auf See gestorben.

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