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International Autos brennen im EU-Musterland

In den Vororten von Stockholm brennt es die dritte Nacht in Folge: Autos stehen in Flammen, Schaufenster sind zertrümmert, Schulen sind beschädigt. In einer der reichsten Städte Europas revoltieren die jungen Einwanderer.

Vorwürfe an Polizei

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Die Krawalle sind laut Medienberichten ausgelöst worden, nachdem ein Mann aus dem Problembezirk Husby von Polizisten erschossen worden war. Der 69jährige hatte eine Machete geschwenkt. Aktivisten hatten der Polizei übertriebene Gewaltanwendung vorgeworfen und gaben an, von den Beamten als «Herumtreiber» und «Affen» beschimpft worden zu sein.

Es sind die schlimmsten Unruhen in Schweden seit Jahren: Hunderte von Jugendlichen waren am Dienstagabend in Stockholms Vororten auf der Strasse. Sie setzten mehr als 30 Autos in Brand, griffen die Polizei und Rettungsdienste an. Zwei Schulen wurden beschädigt und ein Kunst-und Handwerkszentrum gingen ebenfalls in Flammen auf.

Laut Medienberichten handelt es sich bei den Randalierern um junge Immigranten. 25,1 Prozent  der Jugendlichen in Schweden sind arbeitslos. Das ist mehr als der Schnitt in der EU. Besonders betroffen sind die jungen Einwanderer. Und: Schweden hat im Verhältnis zu seiner Einwohnerzahl eine der höchsten Einwandererraten der EU: Etwa 15 Prozent der Bevölkerung sind im Ausland geboren.

Schweden reduzierte Hilfen

Die Unruhen schockieren die Schweden. Das Land genoss bisher in Sachen sozialer Gerechtigkeit einen guten Ruf. Doch seit den 1990er Jahren reduziert das Land seine Sozialleistungen, der Staat zog sich immer mehr zurück, förderte das schnelle Wachstum und damit die Ungleichheit.

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