Belgien wagt einen neuen Anlauf zur Regierungsbildung. Rund einen Monat nach den Parlamentswahlen steht diese noch immer nicht. König Philippe ernannte Charles Michel, den Chef der frankophonen Liberalen, als Vermittler.
Michel könnte probieren, eine Mitte-Rechts-Regierung zu bilden. Bis am 4. Juli soll er dem Monarchen Bericht erstatten.
Nach den Wahlen vom 25. Mai hatte zunächst Bart De Wever, Chef der separatistischen Neu-Flämischen Allianz, versucht, die Chancen einer Rechtsregierung auszuloten. Er war damit aber gescheitert.
Regierungsbildungen sind in Belgien traditionell kompliziert, da Parteien aus dem niederländischsprachigen Norden des Landes und dem frankophonen Süden am Tisch sitzen. 2010/2011 bescherte die Koalitionsbildung dem Land einen Eintrag im Guinessbuch der Weltrekorde - sie dauerte ganze 541 Tage.