Zum Inhalt springen

International Bengasi-Attacke: US-Aussenministerium machte schwere Fehler

Ein Untersuchungsbericht zum tödlichen Angriff auf das Konsulat der USA in Bengasi hat grobe Mängel bei der Sicherheit offenbart. Schlecht ausgebildete Milizen hätten das Konsulat geschützt. Der Bericht nennt weitere Fehler des US-Aussenministeriums.

Innenansicht der zerstörten US-Botschaft im lybischen Bengasi (reuters/archiv)
Legende: Die US-Botschaft in Bengasi bot nach der Erstürmung vom 11. September 2012 ein Bild der Verwüstung. Reuters/Archiv

Der 11. September 2012 war für das Botschaftspersonal der USA in Bengasi ein Schreckenstag. Bei einem terroristischen Angriff auf das Konsulat wurden vier US-Bürger getötet, darunter Botschafter Chris Stevens.

Eine unabhängige Untersuchungskommission hat nun einen Bericht zu den Vorgängen veröffentlicht.

Demnach sei das Personal schlecht ausgestattet gewesen. Auch Forderungen nach Verstärkung des Botschaftspersonals in Bengasi und Tripolis seien «ignoriert» worden.

Vor der Erstürmung des Konsulats habe es keine Hinweise auf eine Bedrohung gegeben, hiess es im Bericht.

Terror mit Protest verwechselt

Die Kommission sprach laut US-Aussenministerin Hillary Clinton 29 Empfehlungen aus. Jede einzelne habe sie akzeptiert. So sollen hunderte zusätzliche Marineinfanteristen an sämtliche US-Botschaften entsendet werden.

 

Die US-Regierung war nach dem Vorfall in Bengasi scharf kritisiert worden, weil sie den Angriff erst nach mehreren Tagen als Terrorakt eingestuft hatte. UNO-Botschafterin Susan Rice stand im Mittelpunkt der Kritik, weil sie die Attacke zunächst als Protest gegen ein islamfeindliches Video und nicht als Terrorangriff dargestellt hatte.

Meistgelesene Artikel