Das legendäre kubanische Orquesta Buena Vista Social Club ist am Donnerstag als erste kubanische Band seit einem halben Jahrhundert im Weissen Haus aufgetreten. US-Präsident Barack Obama hiess die Band auf Spanisch willkommen.
Der Präsident erklärte, wie sehr er ihre Musik immer geschätzt habe. Die erste CD habe er bereits «um 1998» gekauft. Die Musiker seien ein «Symbol für die starken Bande zwischen dem amerikanischen und kubanischen Volk – freundschaftliche, kulturelle und natürlich musikalische Bande», sagte er.
Derzeit auf Abschiedstour
Die Grammy-Gewinner traten anlässlich einer Veranstaltung im Rahmen des Monats des hispanischen Kulturerbes auf, an der auch der neue kubanische Botschafter José Cabañas teilnahm. Obama kam nach dem letzten der vier Hits der kubanischen Stars dazu.
Die Band wurde mit ihrem 1997 veröffentlichten Album «Buena Vista Social Club», auf dem Hits wie «Chan Chan» und «Candela» zu hören sind, weltweit bekannt. Sie prägte für Generationen von Zuhörern den Sound kubanischer Musik. Derzeit ist das Orquesta, dessen Zusammensetzung über die Jahre wechselte, auf Abschiedstour.
Sehen kann man alle betagten, und zum Teil inzwischen verstorbenen, Musiker nur noch in Wim Wenders Dokumentarfilm «Buena Vista Social Club» von 1999. Von der Originalbesetzung sind nur noch die 84-jährige Sängerin Omara Protuondo und der 68 Jahre alte Gitarrist Eliades Ochoa übrig geblieben. Er war bei der Gründung der Band mit 40 Jahren das Nesthäckchen der Gruppe.
Die USA und Kuba nähern sich nach jahrzehntelanger Eiszeit langsam wieder an. Die Einladung der kubanischen Band ins Weisse Haus war ein weiterer Schritt auf diesem Weg.