Der heftig umstrittene Bischof Franz-Peter Tebartz-van Elst legt seine Zukunft im Bistum Limburg in die Hände von Papst Franziskus. «Der Bischof ist betroffen über die Eskalation der aktuellen Diskussion. Er sieht und bedauert, dass viele Gläubige im Bistum und darüber hinaus unter der gegenwärtigen Situation leiden», hiess es in einem Schreiben des Bistums.
Es sei für den Bischof selbstverständlich, «dass die Entscheidung über seinen bischöflichen Dienst in Limburg in den Händen des Heiligen Vaters liegt». Ein Bistumssprecher betonte, dies sei kein Angebot zum Rücktritt des Bischofs, sondern eine «neutrale Aussage».
Der Bischof wolle deshalb im Verlauf der Woche nach Rom fliegen und im Vatikan die Situation im Bistum darstellen. «Daraus wird eine Entscheidung entstehen», so der Sprecher. Ein Bischof der römisch-katholischen Kirche kann nicht selbst zurücktreten, laut Kirchenrecht kann er dem Papst aber seinen Amtsverzicht anbieten.
Untragbare Situation
Grund für den Aufruhr um den Bischof von Limburg ist dessen verschwenderischer Umgang mit Geld. Die Baukosten für seine Residenz waren auf 31 Millionen Euro in die Höhe geschnellt. Zudem hat die Staatsanwaltschaft Hamburg einen Strafbefehl wegen falscher Eidesstattlicher Versicherungen gegen Tebartz-van Elst beantragt.
Der Vorsitzenden der Deutschen Bischofskonferenz, Erzbischof Robert Zollitsch, wird am Montag nach Rom fliegen, wo er im Vatikan zunächst Gespräche mit der Kurie führen will. Im Laufe der Woche – voraussichtlich am Donnerstag – möchte er dann mit Papst Franziskus über die Situation im Bistum Limburg sprechen.
Zollitsch hält die Lage dort für untragbar. Doch der Limburger Bischof verfügt gemäss einem Bericht der «Frankfurter Allgemeinen Sonntagszeitung» weiterhin über Rückhalt bei einflussreichen Personen der Kurie. Dazu gehört der Präfekt der Glaubenskongregation, Erzbischof Gerhard Ludwig Müller. Dieser hatte Mitte September von einer «Kampagne» gegen Tebartz-van Elst gesprochen und gesagt, dieser bleibe im Amt.