Das Wrack der verunglückten Adriafähre «Norman Atlantic» ist nach seiner Ankunft im Hafen von Brindisi ein erstes Mal von Ermittlern und Experten begutachtet worden. Dabei wurde auch die Blackbox des Schiffes geborgen, wie die Nachrichtenagentur Ansa meldete.
Davon erhoffen sich die Ermittler weitere Details zum Unfallhergang. Das Wrack des Fährschiffes war fünf Tage nach dem Unglück in der Adria im Hafen von Brindisi eingetroffen. Es musste 17 Stunden lang durch die raue See geschleppt werden.
Erste Fotos und Videos durch Experten
Auf dem Schiff gibt es noch immer Schwelbrände. Dennoch beschlossen die Behörden, dass es sicher genug sei, dass fünf Experten das Wrack betreten können. Es sei zu früh, um zu wissen, ob mehr Leichen gefunden werden könnten, sagte der Feuerwehrkommandant aus Brindisi, Michele Anguili.
«Was wir wissen, ist, dass Autos und Lastwagen und andere Dinge noch langsam vor sich hin brennen. Das könnte noch eine Weile so gehen», sagte der Feuerwehrkommandant. Die Ermittler machten erste Fotos und Videos vom Innern des Schiffes. Sie suchen auch nach Datenschreibern.
Beissender Geruch in der Luft
Die eine Seite der Fähre ist vom Rauch verdunkelt, auf der anderen Seite liegt ein beissender Geruch in der Luft. Die Feuerwehr werde erst nach Körpern suchen, wenn die restlichen Brände völlig gelöscht seien, hiess es.
In der Zwischenzeit laufen Ermittlungen gegen vier weitere Personen. Zusätzlich zum italienischen Kapitän der «Norman Atlantic» sowie dem Chef der Schiffsbaufirma wird die Rolle von zwei Besatzungsmitgliedern und zwei Vertretern der griechischen Fährenlinie Anek überprüft. Anek hatte die «Norman Atlantic» gepachtet.