Demonstranten hatten sich in Bengasi vor dem Hauptquartier einer örtlichen Miliz versammelt und deren Auflösung gefordert. Anschliessend kam es zu schweren Zusammenstössen. Laut der libyschen Nachrichtenagentur Lana ist die Zahl der Toten auf 31 gestiegen. Über 100 Menschen seien ausserdem verletzt worden.
Dutzende teils bewaffnete Demonstranten hatten zuvor versucht, eine Brigade namens «Schutzschild Libyens» aus ihrer Kaserne zu vertreiben. Die Brigade besteht aus früheren Rebellen, die gegen die Führung von Ex-Machthaber Muammar al-Gaddafi gekämpft hatten. Formal untersteht sie dem Verteidigungsministerium, das bei der Ausbildung von Armee und Polizei grosse Probleme hat und daher immer wieder auf die Brigade zurückgreift.
Die neue libysche Führung ist seit Monaten bemüht, die verschiedenen bewaffneten Gruppen und Milizen, die sich in dem Kampf gegen das Regime Gaddafis gebildet hatten, entweder zu entwaffnen oder in die Streitkräfte einzugliedern.