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International Boeing 777: Neue Spur führt zur Strasse von Malakka

Erklärungen des malaysischen Militärs weisen auf eine neue Spur zur verschollenen Boeing 777 der Malaysia Airlines hin. Offenbar hat das Militärradar die Maschine geortet – eine Stunde nachdem diese vom Radar der zivilen Flugsicherung verschwand.

Von dem seit Samstag verschollenen malaysischen Flugzeug gibt es möglicherweise eine erste Spur. Aus malaysischen Militärkreisen verlautete, die Maschine habe die Strasse von Malakka an der Westküste Malaysias überflogen.

Die Boeing 777-200ER habe ihren Kurs geändert und die Flughöhe verringert, nachdem sie die Stadt Kota Bharu an der Ostküste überflogen habe, sagte ein Vertreter des malaysischen Militärs.

Karte, die ein Gebbiet in der Region Indonesien, Malaysia und Vietnam zeigt.
Legende: Die Suche nach dem verschwundenen Flugzeug erstreckt sich über ein enorm grosses Gebiet. SRF

Militärradar ortete Maschine

Die malaysische Zeitung «Berita Harian» zitierte Luftwaffenchef Rodzali Daud mit den Worten, die Maschine sei am Samstag um 02.40 Uhr nahe der Insel Pulau Perak am nördlichen Ende der Strasse von Malakka in 9000 Metern Höhe auf dem Militärradar aufgetaucht.

Das wäre gut eine Stunde nachdem das Flugzeug mit 239 Menschen an Bord am Samstag vom Radar der zivilen Flugsicherung verschwand. Die vielbefahrene Schifffahrtsstrasse von Malakka liegt westlich der malaysischen Hauptstadt Kuala Lumpur – entgegengesetzt zur Flugroute von Kuala Lumpur nach Peking.

Dies spräche für die These, dass die Piloten umgekehrt sind. Warum sie das hätten tun sollen, ist unklar. Es gab weder eine Meldung über technische Probleme noch einen Notruf.

Terrorthese wird unwahrscheinlicher

Unterdessen hat Interpol mitgeteilt, dass die beiden Passagiere mit falschen Pässen an Bord der malaysischen Unglücksmaschine «wahrscheinlich» keine Terroristen waren. Die internationale Polizeibehörde ging vielmehr davon aus, dass es sich um Menschenschmuggel gehandelt habe.

«Es ist Teil eines Menschenschmuggel-Falls und nicht Teil eines Terrorfalls», sagte Interpol-Generalsekretär Ronald K. Noble. Bei den beiden Passagieren mit falscher Identität handelte es sich demnach um einen 18- und 29-jährigen Iraner, die aus Doha gekommen und die Pässe erst ab Malaysia eingesetzt hatten. Der 19-Jährige wollte nach Angaben der malaysischen Polizei offenbar nach Deutschland einwandern.

Asylsuchende mit Ziel Europa?

Interpol-Chef Nobel hob nun mit Blick auf die gestohlenen Identitäten hervor: «Je mehr Informationen wir bekommen, desto eher kommen wir zu dem Schluss, dass es kein Terrorvorfall war.» Die beiden Iraner hätten Kuala Lumpur verlassen, um einen Flüchtlingsstatus zu bekommen.

Insgesamt reisten zwei Passagiere mit Pässen, die einem Italiener und einem Österreicher 2012 bzw. 2013 in Thailand gestohlen worden waren. Die malaysische Hauptstadt Kuala Lumpur ist ein Dreh- und Angelpunkt für die illegale Einwanderung nach Europa – oftmals unter Einsatz falscher oder gestohlener Papiere, wie ein europäischer Diplomat erklärte.

Behörden tappen im Dunkeln

Bislang gibt es trotz der tagelangen Suche zu Wasser und aus der Luft keine konkreten Hinweise auf das Verbleiben des Flugzeugs und den 239 Insassen.

Die Boeing 777-200ER der Malaysia Airlines war am Samstag auf dem Weg nach Peking, als sie vor der Küste Vietnams von den Radarschirmen verschwand. Die Piloten hatten weder von Problemen berichtet noch ein Notsignal gesendet.

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