In der Nacht haben unbekannte Täter in Brüssel das Gelände des kriminologischen Instituts (INNC) betreten und Feuer gelegt. Dabei kam es zu einer Explosion. Der Brand richtete erheblichen Sachschaden an, aber verletzt wurde niemand.
Die Staatsanwaltschaft vermutet Kriminelle hinter der Tat, wie sie mitteilte. «Das Ziel wurde nicht zufällig ausgewählt», sagte eine Sprecherin. Die Täter hätten möglicherweise mit dem Brandanschlag Beweismittel in einem Kriminalfall vernichten wollten.
Fünf Verdächtige wieder freigelassen
Die Staatsanwaltschaft äusserte sich nicht zur Explosionsursache, sprach aber von einem «kriminellen Hintergrund». Hinweise auf einen Terroranschlag gab es zunächst nicht.
Noch in der Nacht hat die Polizei fünf Verdächtige festgenommen. Sie wurden in unmittelbarer Nähe des Tatorts gefasst, teilte die Staatsanwaltschaft mit. Nach einem Verhör wurden die fünf am Nachmittag wieder auf freien Fuss gesetzt.
Die belgischen TV-Sender RTBF und Bel RTL hatten zuvor von einer Bombenexplosion berichtet. Laut dem Sprecher der Feuerwehr war die Detonation sehr stark, die Fensterscheiben des Gebäudes wurden Dutzende Meter weit ins Freie geschleudert.
Nach ersten Medienberichten soll ein Fahrzeug auf das Gelände gefahren sein, bevor das Feuer im Laborgebäude durch einen Brandsatz ausbrach. Die Behörden dementierten allerdings, dass ein Fahrzeug als Rammbock benutzt worden sei.
Das Nationale Institut für Kriminalistik und Kriminologie (INNC) ist die wissenschaftliche Einrichtung der belgischen Justiz. In den Labors werden Spuren von Tatorten und Verdächtigen ausgewertet.