Indien und Russland haben am Rande des Brics-Gipfels im indischen Goa Rüstungsverträge im Wert von mehreren Milliarden Euro unterschrieben. Kernstück ist die Lieferung von russischen Raketensystemen. Zudem will Indien 200 Kampfhelikopter sowie vier Fregatten kaufen, die jeweils in Indien produziert werden sollen.
Indien und Russland vereinbarten in Goa aber auch milliardenschwere Wirtschaftsdeals, vor allem im Energiebereich. Grösste Transaktion war die Übernahme des indischen Öl-Konzerns Essar Oil samt einem Hafen. Um hier die Kontrolle zu bekommen, zahlt der russische Konzern Rosneft zusammen mit Partnern 12,9 Milliarden Dollar.
Indien teilt in Richtung Pakistan aus
Das zweitägige Treffen der Regierungschefs dauert noch bis Sonntag. Neben den Regierungschefs der Brics-Länder Brasilien, Russland, Indien, China und Südafrika sind noch acht weitere Staatschefs aus der Region geladen. Einzig Indiens Nachbarland Pakistan steht nicht auf der Gästeliste.
Das hat diplomatische Gründe. Die Spannungen zwischen Indien und Pakistan haben sich in den vergangenen Monaten deutlich verschärft und Indien versucht, den Dauerrivalen politisch zu isolieren. Auch bei der Verkündung der Deals mit Russland teilte die indische Regierung einen Seitenhieb in Richtung Pakistan aus.
Angriffe auf Terroristen in Pakistan?
«Wir wissen Russlands Verständnis und Unterstützung für unsere Aktionen im Kampf gegen grenzübergreifenden Terrorismus, der unsere gesamte Region bedroht, sehr zu schätzen», erklärte das indische Aussenministerium.
Indien spielte damit auf eine Kommandoaktion der vorvergangenen Woche an, in der es nach eigenen Angaben mehrere terroristische Zellen auf dem Gebiet Pakistans mit «chirurgischen Schlägen» angegriffen und ausgeschaltet haben will. Pakistan behauptet jedoch, dass keine Operationen Indiens auf seinem Gebiet stattgefunden hätten.