Grossbritannien hat grünes Licht für den ersten Atomkraftwerks-Bau in der Europäischen Union (EU) seit der Katastrophe von Fukushima gegeben. Nach monatelangem Gezerre genehmigte die Londoner Regierung am Donnerstag das umgerechnet gut 21 Milliarden Euro teure Projekt Hinkley Point, das der französische Versorger EDF zusammen mit dem chinesischen Staatskonzern China General Nuclear Power im Südwesten Grossbritanniens realisieren will.
Bedenken wegen Chinesen vom Tisch
Premierministerin Theresa May hatte Hinkley Point im Juli in letzter Minute gestoppt und Bedenken gegen die chinesische Beteiligung angeführt. Nun hat sich Grossbritannien weitgehende Rechte ausgehandelt, um einen Verkauf der EDF-Kontrollmehrheit verhindern zu können.
EDF begrüsste die Entscheidung der britischen Regierung für Hinkley Point. Ein Berater des französischen Präsidenten François Hollande sagte, die britische Regierungschefin May habe Hollande persönlich am Telefon ihre Unterstützung zugesichert.
Das Vorgehen der ehemaligen Innenministerin hatte Zweifel an ihrer Investitionspolitik vor allem gegenüber der Volksrepublik ausgelöst. Der chinesische Atomkonzern zeigte sich erfreut über die Genehmigung aus London. Aus der Volksrepublik fliessen acht Milliarden Dollar in das Projekt.