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International Britischer Arzt will über 150 Sportler gedopt haben

Über Jahre hinweg hat ein britischer Mediziner offenbar leistungssteigernde Medikamente an zahlreiche Sportler verteilt. Unter den rund 150 Empfängern seien Teilnehmer der Tour de France, Fussballspieler der Premier League und ein Box-Champion gewesen, sagte der Arzt laut «Sunday Times».

Ein britischer Arzt hat offenbar während der vergangenen sechs Jahre illegale leistungssteigernde Medikamente an mehr als 150 Sportler abgegeben.

Angeblich auch Fussballer betroffen

Wie die Zeitung «The Sunday Times» weiter berichtet, habe der 38-jährige Londoner Mediziner zugegeben, Teilnehmern der Tour de France, einem britischen Box-Champion, Tennisspielern sowie Fussballspielern der britischen Premier League verbotene Substanzen wie EPO, Steroide oder Wachstumshormone verabreicht zu haben.

Behörde reagiert

Box aufklappen Box zuklappen

In einer ausführlichen Stellungnahme hat die britische Anti-Doping-Aufsicht auf den umfassenden Bericht reagiert.

Wie es im Bericht weiter heisst, hätten sich unter anderem Spieler der Premier League Teams von Arsenal, Chelsea und Leicester von dem Mediziner behandeln lassen.

Undercover-Reportage

Die «Sunday Times» besuchte den Arzt in einer Undercover-Reportage in seiner Klink. Man habe verdeckt gefilmt, wie sich ein angeblicher Sport-Profi mehrere heikle Medikamente wie Testosteron und EPO verschreiben liess.

Noch könne aber nicht gesagt werden, ob die Behauptungen des Mediziners auch tatsächlich der Wahrheit entsprächen, heisst es bei der Agentur Reuters. Bis jetzt wurde offenbar noch keiner der genannten Sportstars offiziell positiv auf Doping getestet.

Britischer Sportminister schockiert

Die britische Anti-Doping-Aufsicht hatte demnach gegen den Arzt ermittelt. Da dieser jedoch keiner bestimmten Sportart zugeordnet war, seien die Untersuchungen ohne Ergebnis eingestellt worden, berichtet das Blatt weiter. Der britische Sportminister zeigte sich schockiert über die Vorwürfe und ordnete eine unabhängige Untersuchung an.

Die britische Anti-Doping-Behörde äusserte sich in einer Stellungnahme «zutiefst besorgt» und dankte dem Blatt für die wertvolle Arbeit, die es im Kampf gegen Doping geleistet habe.

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