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International Brüssel: 300 Polizisten zum Schutz von Schulen

Nach vier Tagen Stillstand fährt in Brüssel die U-Bahn wieder, allerdings nur eingeschränkt. Auch Schulen und Krippen sind offen – unter massivem Schutz von Polizei und Militär. Nach wie vor gilt in der belgischen Hauptstadt die höchste Terrorwarnstufe.

Vier Tage lang stand das Leben in Brüssel still. Nun ist es langsam wieder in Gang gekommen: Seit 6 Uhr morgens ist die U-Bahn wieder in Betrieb. 35 von 69 Stationen wurden geöffnet, wie die Brüsseler Verkehrsbetriebe mitteilten. Viele Linien verkehrten demnach aber nur eingeschränkt.

Die Stadtverwaltung wollte öffentliche Veranstaltungsorte und Kulturzentren wieder öffnen. Mehrere Einkaufsgalerien und Warenhäuser haben ihre Tore ebenfalls geöffnet. Verschiedene grosse Museen blieben aber geschlossen.

300 Polizisten zum Schutz von Schulen

Auch Universitäten, Schulen und Krippen wurden geöffnet, Angestellte fuhren wieder an ihre Arbeitsplätze – allerdings unter massivem Schutz von Polizei und Militär. Für die Sicherheit von Schulen sind laut Innenministerium rund 300 Polizisten im Einsatz, für das U-Bahnnetz wurden 22 Soldaten abgestellt.

«Ich hatte entschieden, meine Kinder heute morgen nicht in die Schule zu bringen, aber gestern Abend beim Essen habe ich meine Meinung geändert. Das Leben geht weiter», sagte ein 47 Jahre alter Familienvater, der seine beiden Söhne zum Unterricht brachte.

Terrorwarnstufe bleibt bestehen

In Brüssel gilt nach wie vor die höchste Terrorwarnstufe. Dies soll bis nächsten Montag so bleiben. Grund dafür ist, dass die Regierung ähnliche Anschläge wie in Paris fürchtet und nach Terrorverdächtigen fahndet. Belgien hatte am Dienstagabend in Zusammenhang mit den Anschlägen von Paris einen weiteren Terrorverdächtigen international zur Fahndung ausgeschrieben

Belgiens Aussenminister Didier Reynders sagte dem US-Sender ABC, die Fahnder suchten derzeit etwa zehn Personen. Darunter ist auch Salah Abdeslam, der an den Anschlägen in Paris beteiligt gewesen sein soll. Die Behörden fürchteten, dass Attentäter mit «schweren Waffen» und Bomben ähnliche Anschläge wie in Paris verüben könnten. Es gebe Hinweise auf Einkaufszentren als mögliche Ziele - nicht aber auf Schulen. Trotz tagelanger Suche wurden zunächst keine grösseren Waffen- oder Sprengstofffunde bekannt.

Laut der Zeitung «L'Echo» jedoch, die sich auf gut informierte Quellen beruft, haben die Behörden am Sonntag mehrere Attentate in Brüssel vereiteln können. In der Nacht auf Montag hatte die Polizei bei einem Grosseinsatz in der Brüsseler Innenstadt insgesamt 16 Personen festgenommen, bis auf eine kamen alle wieder auf freien Fuss.

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