Der Regierungschef forderte die führenden Politiker der zehn Überseegebiete und Kronbesitzungen auf, den Austausch von Steuerdaten zu unterstützen. Zu den Adressaten gehören unter anderem die Kanalinseln Jersey und Guernsey sowie Gibraltar und die Bermudas.
Er habe den Kampf gegen Steuerhinterziehung zu einem zentralen Thema des G-8-Gipfels Mitte Juni in Nordirland gemacht, schrieb Cameron. Nun sei es an der Zeit, «in unserem eigenen Haus Ordnung zu schaffen».
Der Premier wandte sich insbesondere gegen gängige Modelle, mit denen die wahren Besitzverhältnisse von Firmen verschleiert werden. Die Regierung müsse wissen, «wer wirklich welches Unternehmen besitzt und kontrolliert», schrieb Cameron.
Bereits Anfang Mai kündigte Finanzminister George Osborne, britische Überseegebiete müssten künftig automatisch Details zu Inhabern von Bankkonten bereitstellen.
Anfang April hatten die sogenannten Offshore-Leaks für Aufsehen gesorgt. Der riesige Datensatz hatte 130'000 mutmassliche Steuersünder aus mehr als 170 Ländern enttarnt. Sie sollen geheime Geschäfte mit Offshore-Firmen in einschlägigen Steueroasen gemacht haben.
Genannt wurden dabei auch die Britischen Jungferninseln und die Cayman-Inseln, die zu den Adressaten von Camerons Brief zählen.