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Proteste Chicago: Stimmung entlädt sich in Rangelei
Aus News-Clip vom 25.11.2015.
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International Chicago: Mordanklage gegen Polizisten – Tatvideo schockiert

Ein Jahr nach den tödlichen Schüssen auf einen schwarzen Teenager in Chicago ist ein weisser Polizist wegen Mordes angeklagt worden. Nach der Veröffentlichung eines Videos über die Tat gingen Hunderte auf die Strasse. Es zeigt, wie der Beamte weiterschiesst, als der 17-Jährige schon am Boden liegt.

Sie habe die Anklage wegen Mordes nach einjährigen Untersuchungen veröffentlicht, bevor am Mittwoch erstmals ein Video der Tat gezeigt werde, sagte Staatsanwältin Anita Alvarez. Sie beschrieb die Aufnahmen als «grausam, gewaltsam und schaurig».

Der Teenager Laguan McDonald soll mit einem Messer vor einem Polizeiauto herumgefuchtelt haben. Der angeklagte Polizist eröffnete nach Angaben der Staatsanwaltschaft unmittelbar das Feuer und schoss selbst dann weiter auf den Jugendlichen, als dieser bereits am Boden lag. Ein Kollege musste den Mann von weiteren Schüssen abhalten.

«Einen 17-Jährigen auf so gewalttätige Art sterben zu sehen, ist zutiefst verstörend», sagte Alvarez. Die Polizeigewerkschaft hatte erklärt, der Polizist habe aus Angst so oft geschossen. Der 17-Jährige sei zuvor mit einem Messer auf ihn losgegangen.

Proteste in Chigago

Nach der Veröffentlichung des Videos gingen in Chicago mehrere hundert Menschen auf die Strasse, um gegen die Polizeigewalt gegen Schwarze zu protestieren. Beim Marsch durch die Stadt sangen sie und blockierten teilweise den Verkehr. Die «Chicago Tribune» hatte im Vorfeld geschrieben, die Polizei sei angewiesen, sich wegen des Videos auf Proteste einzustellen.

In den vergangenen Jahren haben tödliche Schüsse weisser Polizisten auf oft unbewaffnete Schwarze immer wieder zu Protesten und auch schweren Auseinandersetzungen geführt.

Im Sommer 2014 etwa löste die Tötung des 18-jährigen Michael Brown in Ferguson im Bundesstaat Missouri schwere Unruhen aus. Der verantwortliche Polizist wurde nicht angeklagt, obwohl Brown unbewaffnet war. Im letzten April hatte der Tod des Schwarzen Freddie Gray in Polizeigewahrsam in Baltimore zu Ausschreitungen in der Ostküstenstadt geführt.

Schüsse auf «Black Lives Matter»-Demo

In Minneapolis wurden am Montagabend fünf Menschen verletzt, als drei weisse Verdächtige auf Teilnehmer einer Demonstration für die Rechte von Afroamerikanern schossen. Einer der mutmasslichen Schützen wurde festgenommen.

Bürgermeisterin Betsy Hodges sprach von einer «abscheulichen Tat» und kündigte an, die Verantwortlichen zur Rechenschaft zu ziehen. Die Organisatoren der «Black Lives Matter»-Demo vermuteten eine rassistische Gruppe hinter der Gewalt.

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