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Zwei gerettetet Jungs in den Armen ihres Vaters. Der jüngere Bub weint. Foto von 2009.
Legende: Die Menschenhändler hinterlassen bei den Kindern Spuren. Keystone/Archiv

International Chinas Polizei rettet 89 verkaufte Kinder

Die chinesische Polizei hat in neun Regionen des Landes neun Menschenhändlerringe zerschlagen. 355 Verdächtige wurden dabei festgenommen und 89 Kinder befreit.

Generation von Einzelkindern

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Zur Kontrolle des Bevölkerungswachstums herrscht in China die Ein-Kind-Politik. Eine Familie darf nur ein Kind haben. Es gibt aber Ausnahmen. So dürfen Eltern, die Einzelkinder sind, zwei Kinder bekommen.

Die befreiten Kinder befänden sich inzwischen in Pflegeheimen, teilte die Polizei mit. Es werde nun nach deren Eltern gesucht, berichtete die amtliche Nachrichtenagentur Xinhua.

Besonders beliebt: Kleine Jungs

Die Kinder waren in ländlichen Provinzen wie Yunnan und Sichuan gekauft und in andere Provinzen weiterverkauft worden. So wurde etwa ein einmonatiges Baby, ein Junge, in Yunnan für umgerechnet 10'000 Dollar an eine Familie in der Provinz Fujian verkauft.

In China werden häufig Jungen entführt, um sie an Paare zu verkaufen, die keine Kinder bekommen können. Knaben werden dabei bevorzugt, weil Töchter bei der Heirat in die Familie ihres Mannes wechseln und dessen Eltern unterstützen.

Obwohl den Menschenhändlern die Todesstrafe droht, bleibt der Handel mit Menschen – nicht zuletzt wegen der hohen Gewinne – ein häufiges Problem.

2011 befreite die Polizei 8660 Kinder aus der Gewalt von Menschenhändlern. Dem stehen 200'000 Kinder gegenüber, die schätzungsweise jedes Jahr entführt werden.

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