Die «Costa Concordia» schwimmt wieder. Zweieinhalb Jahre nach der Schiffskatastrophe mit 32 Toten haben die letzten Vorbereitungen zum Abtransport des Wracks vom Unglücksort begonnen.
Die internationalen Experten kamen am Montag vor der italienischen Insel Giglio gut voran mit der letzten Phase des Bergungsprojekts, das weltweit ohne Beispiel ist. Sie hoben das havarierte Schiff um zwei Meter an und schleppten es etwa 30 Meter aufs Meer hinaus. Dort sollte die «Costa Concordia» gesichert und auf den Abtransport vorbereitet werden. Der ist für Montag kommender Woche geplant.
Kosten von 1,5 Milliarden Euro
Bei der Operation wurde das Schiff von den Plattformen gelöst, die es monatelang gestützt hatten. In den kommenden Tagen sollen die 30 Schwimmkästen aus Stahl an den Seiten des Schiffs in Position gebracht werden, bevor diese mit Druckluft gefüllt werden und dem Kreuzfahrtriesen so den nötigen Auftrieb für den Abtransport geben.
Im Laufe der Woche wird das Schiff also weiter angehoben. Statt der bisher 30 Meter soll das Schiff dann schliesslich einen Tiefgang von etwa 17 Metern haben. «Ich habe grosses Vertrauen, dass unsere Bergungsspezialisten das Projekt zu einem erfolgreichen Abschluss bringen werden», sagte Michael Thamm, Vorstandschef der Reederei «Costa Crociere». Die Bergung hat das Unternehmen rund 1,5 Milliarden Euro gekostet.
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Bild 1 von 18. Dieses Bild geht um die Welt: Die Costa Concordia kollidiert mit einem Felsen und läuft vor der italienischen Küste Giglio auf Grund. Bildquelle: Keystone.
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Bild 2 von 18. Und so sieht die Costa Concordia vor dem Unfall aus: Das prunkvolle Kreuzfahrtschiff kostete 450 Millionen Euro. Es ist bei der Indienststellung das grösste Kreuzfahrtschiff Italiens. Bildquelle: Keystone.
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Bild 3 von 18. Auf dem Deck baden und sonnen sich tausende von Gästen. Bildquelle: Keystone.
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Bild 4 von 18. Auch Innen erfüllte das luxuriöse Schiff viele Träume: Hier das zweistöckige Mitteldeck Attrium Europa. Bildquelle: Keystone.
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Bild 5 von 18. Am 13. Januar 2012 kommt es zum Drama: Das Schiff kollidiert vor der Mittelmeerinsel Giglio mit einem Felsen. Bildquelle: SRF.
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Bild 6 von 18. Der mächtige Felsen bohrt sich metertief ins Schiff ein. Bildquelle: Keystone.
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Bild 7 von 18. An Bord sind zum Unglückszeitpunkt 4229 Menschen, davon etwa 1000 Besatzungsmitglieder. Bildquelle: Keystone.
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Bild 8 von 18. Die meisten Passagiere können in Rettungsbooten auf die Insel Giglio gebracht werden. Rund 30 Menschen werden dabei verletzt. Bildquelle: Keystone.
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Bild 9 von 18. Diese Passagiere haben Glück und können gerettet werden. Sie berichten von Schreien und Hilferufen an Bord. 32 Menschen sterben. Bildquelle: Keystone.
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Bild 10 von 18. Kapitän Francesco Schettino verlässt das Schiff schon vor Abschluss der Evakuierung. Ihm wird anschliessend wegen fahrlässiger Tötung und der Herbeiführung eines Schiffbruchs der Prozess gemacht. Bildquelle: Keystone.
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Bild 11 von 18. Die Tänzerin Domnica Cemortan ist zum Zeitpunkt des Unglücks auf der Kommandobrücke der Costa Concordia. Vor Gericht gibt sie später zu, eine Liebesbeziehung zu Kapitän Schettino gehabt zu haben. Bildquelle: Keystone.
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Bild 12 von 18. In der Folge liegt die Costa Concordia während 613 Tagen vor der Insel Giglio in Schräglage. Bildquelle: Keystone.
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Bild 13 von 18. Selbst die Sonnenhungrigen haben sich längst an den ungewöhnlichen Anblick gewöhnt. Bildquelle: Keystone.
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Bild 14 von 18. In der Zwischenzeit werden die Bergungsarbeiten des Schiffwracks vorbereitet. Bildquelle: Keystone.
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Bild 15 von 18. Die Küstenwache inspiziert das Schiff vom Helikopter aus. Bildquelle: Keystone.
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Bild 16 von 18. Am 16. und 17. September 2013 wird das Wrack innerhalb von 19 Stunden mit Hilfe von Winden wieder aufgerichtet. Bildquelle: Keystone.
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Bild 17 von 18. Das ganze Ausmass der Katastrophe wird so endlich sichtbar. Bildquelle: Keystone.
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Bild 18 von 18. Im Juli 2014 wird das einst stolze Kreuzfahrtschiff abstransportiert. Bildquelle: Keystone.
Nach dem erfolgreichen Aufschwimmen soll die «Costa Concordia» etwa 350 Kilometer weit durch das Mittelmeer bis nach Genua geschleppt werden. Bei einer Geschwindigkeit von knapp vier Stundenkilometern braucht der Koloss dafür mehrere Tage.
Zwei Jahre soll dann das Verschrotten des Schiffs noch dauern. Bis zu 80 Prozent der Materialien sollen nach Angaben der Verantwortlichen recycelt werden.
Die «Costa Concordia» hatte im Januar 2012 vor der Toskana-Insel einen Felsen gerammt und war havariert. Dabei starben 32 Menschen, darunter zwölf Deutsche.