Der Prozess gegen den Unglückskapitän der «Costa Concordia», Francesco Schettino, beginnt am 9. Juli. Das hat der für die Voranhörungen zuständige Richter in Grosseto entschieden. Er wies gleichzeitig alle Anträge der Verteidiger Schettinos zurück, die eine neue Runde der Beweisaufnahme um den spektakulären Unfall vor der Insel Giglio wollten.
Dem italienischen Kapitän wird fahrlässige Tötung und Körperverletzung sowie Havarie und das Verlassen des Kreuzfahrtschiffes noch während der Evakuierung vorgeworfen. Schettino soll das Schiff unverantwortlich nah an die Küste gesteuert haben, um dem Hafen einen traditionellen Seemannsgruss zu entrichten. Zudem soll er das gekenterte Schiff vor dem Abschluss der Evakuierung verlassen haben.
Die «Costa Concordia» hatte am Abend des 13. Januar 2012 mit mehr als 4200 Menschen an Bord einen Felsen vor der italienischen Insel Giglio gerammt und war leck geschlagen. 32 Menschen starben.
Das Wrack der «Costa Concordia» liegt noch immer vor der Küste von Giglio. Seit mehr als einem Jahr bemüht sich eine US-Bergungsfirma, das Schiff wieder aufzurichten, um es zum Abwracken in einen Hafen zu bringen.